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16.04.2020

Corona-Impfstoff Sanofi und GSK tun sich zusammen

Berlin/München (pag) – Auf der ganzen Welt wird derzeit nach einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 geforscht. Doch optimistisch geschätzt dauert es mindestens noch ein Jahr, bis ein Vakzin gegen das Coronavirus entwickelt und einsatzbereit ist. Für die Forschung haben sich jetzt zwei Pharmariesen zusammengetan: Sanofi und Glaxo-Smith-Kline (GSK).

Die Krise schweißt zwei Konkurrenten zusammen. „Sanofi und GSK beabsichtigen eine Kooperation zur Entwicklung eines adjuvantierten Impfstoffs gegen Covid-19“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. In der kommenden Jahreshälfte könnte der Impstoffkandidat bereits in die klinische Erprobung gehen und in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein – „wenn erfolgreich“. Die Unternehmen haben dafür eine sogenannte Joint Collaboration Task Force eingerichtet, in der David Loew, Sanofis Global Head of Vaccines, und Roger Connor, President Vaccines von GSK, gemeinsam den Vorsitz führen.
Sanofi will das S-Protein des neuen Coronavirus als Antigen beisteuern, das mittels rekombinanter DNA-Technologie hergestellt wird. Mit dieser Technologie werde die exakte genetische Kopie der Virus-Oberflächen-Proteine erstellt und als DNA-Sequenz in eine Baculovirus-Expressionsplattform integriert, die das Antigen produziere. GSK will seine Pandemie-Adjuvans-Technologie einbringen. Der Einsatz eines Adjuvans könne in einer Pandemiesituation von besonderer Bedeutung sein, da es die Menge des pro Dosis erforderlichen Impfproteins verringern könne. Dadurch sei es möglich, mehr Dosen herzustellen.
„Angesichts dieser noch nie da gewesenen globalen Gesundheitskrise ist klar, dass kein Unternehmen im Alleingang handeln kann“, sagt Sanofi-CEO Paul Hudson. Und GSK-Chefin Emma Walmsley glaubt: „Durch die Kombination unserer wissenschaftlichen Expertise und unserer Technologien gehen wir davon aus, dass wir die weltweiten Anstrengungen, einen Impfstoff zu entwickeln, beschleunigen können.“