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22.11.2018

Grippeimpfstoffe Spahn reagiert auf Engpässe

Berlin (pag) – Offenbar gibt es in mehreren Bundesländern Lieferengpässe bei Grippeimpfstoffen – die Versorgungslage soll laut Medienberichten bundesweit stark variieren. Um die Situation zu entspannen, will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nun erlauben, dass sich Apotheker und Arztpraxen untereinander mit den Vakzinen versorgen. Zudem sollen sie die Grippeimpfstoffe aus dem europäischen Ausland importieren dürfen.

Insgesamt sind dieses Jahr 15,7 Millionen Impfdosen verfügbar – eine Million mehr als noch ein Jahr zuvor. Dennoch meldeten bereits mehrere Bundesländer – darunter Niedersachsen, Bremen, Saarland, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt – Versorgungsengpässe. „Darauf reagieren wir. Klar muss sein: Jeder, der will, muss sich gegen Grippe impfen lassen können“, sagt der Minister dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Um die angedachten Maßnahmen zu ergreifen, muss das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Bundesgesetzblatt offiziell einen Versorgungsengpass mit Grippeimpfstoffen bekanntgeben.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisiert, „hausgemachte Versorgungsprobleme“. Solange es selbst bei einem Verbot von Rabattausschreibungen möglich sei, mit vermeintlich cleveren Vertragskonstruktionen eine Situation herzustellen, die der von Rabattverträgen entspricht, sei die Impfstoffversorgung gefährdet. Der BPI fordert daher, die Marktbedingungen dahingehend zu ändern, dass Vakzine aller Hersteller zur Verfügung stehen und die pharmazeutische Industrie nicht mit zusätzlichen Zwangsabschlägen belastet wird, wie es im Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz im vergangenen Jahr geregelt worden sei.

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