GeundheitskompetenzStaffelübergabe beim Nationalen Aktionsplan
Berlin (pag) – Den Hut für die weitere Realisierung des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz (NAP GK) hat künftig das Deutsche Netzwerk für Gesundheitskompetenz (DNGK) auf. Bisher koordinierten die Universität Bielefeld und die Hertie School Berlin den Aktionsplan.
Gesundheitskompetenz bündelt jene Fähigkeiten, die als Werkzeuge dienen, gesundheitsrelevante Informationen im Alltag zu erschließen. Hierzulande bleibt deutlich Luft nach oben: Mehr als die Hälfte der Bürger (54 Prozent) verfügen über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz. Schwierigkeiten, mit welchen sie sich konfrontiert sehen, reichen von der Informationsverarbeitung über die Bewältigung von Krankheiten sowie die Orientierung im Gesundheitswesen. Diese Erkenntnisse basieren auf einer Studie der Universität Bielefeld. Lediglich sieben Prozent sind mit exzellenter Kompetenz gewappnet, 38 Prozent sind zumindest ausreichend versiert.
„Die Verantwortung für Gesundheitskompetenz liegt nicht nur bei den Menschen selbst, sondern vor allem bei den Systemen, wie den Erziehungs- und Bildungssettings oder dem Gesundheitssystem“, betonte die DNGK-Vorstandsvorsitzende Corinna Schaefer auf der Jahrestagung des Netzwerks. Schließlich sei die individuelle Kompetenz auch abhängig von äußeren Rahmenbedingungen, dem Anwendungskontext und der Komplexität des jeweiligen Systems. Doch „für Deutschland ist die organisationale Gesundheitskompetenz ein noch neuer Ansatz“, so Prof. Katharina Rathmann, Sprecherin im Public Health Zentrum Fulda.
Im Aktionsplan verankert sind 15 konkrete Empfehlungen, die in alltägliche Lebenswelten implementiert werden können, aber auch im Gesundheitssystem, im Leben mit chronischen Erkrankungen und in der Forschung. „Seit seiner Einführung im Jahre 2018 hat der Plan bedeutsame Akteure aus Gesundheitswesen, Bildung, Kommune, Arbeitswelt und den Medien zusammengeführt und bemerkenswert zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz in Deutschland beigetragen“, zeigen sich die Akteure auf der Jahrestagung zufrieden.