BerichtSterblichkeit durch Herzkrankheiten steigt
Frankfurt am Main (pag) – Deutschland leidet zunehmend an Herzschwäche, resümiert die Deutsche Herzstiftung anlässlich ihrer sektorenübergreifenden Versorgungsanalyse. Eine Erkenntnis des Deutschen Herzberichts aus dem Berichtsjahr 2022: Herzinsuffizienz ist hierzulande mit 446.814 Fällen die häufigste Einzeldiagnose für eine stationäre Klinikbehandlung.
Grundsätzlich geht aus dem Bericht hervor, dass alle Herzkrankheiten – teils leichte – Anstiege verzeichneten. Die Sterblichkeit steigt nach zuvor leichter Rückläufigkeit wieder an. Im Berichtsjahr sterben insgesamt 216.944 Personen an den Folgen einer Herzkrankheit. Im Vorjahr 2021 waren es noch 205.581. Somit liegt die Sterberate bei 224,2 an einer Herzkrankheit Gestorbenen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In 2021 liegt sie bei 215,2.
„Diese Anstiege gegenüber dem Vorjahr bedürfen der genaueren Analyse, sie stellen jedoch in der Gesamtschau noch keine Trendwende dar“, betont der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Prof. Thomas Voigtländer. Offensichtlich ist für den Kardiologen die implizite Zielstellung für Institutionen, die für die herzmedizinischen Versorgung verantwortlich sind: Die „Sterblichkeit durch Verbesserungen in Prävention, Therapie und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken“.
Ins Auge falle die erhöhte Todesrate der Herzinsuffizienz. „Bei der Sterblichkeit der Herzschwäche könnte sich nach mehreren Jahren der Rückläufigkeit eine Trendwende abzeichnen, die wir genauer beobachten müssen“, erkennt Voigtländer. In 2015 liege die Sterberate noch bei 51,9 Gestorbenen pro 100.000 Einwohner, bis 2021 sinke sie auf 35,8 ab. Im Berichtsjahr blicke man auf 37,7 Gestorbene pro 100.000 Einwohner. Herzschwäche zähle außerdem zu den zehn häufigsten Todesursachen und sei ausschlaggebender Faktor für den Plötzlichen Herztod. Die Krankheitslast sei mit bis zu vier Millionen Betroffenen hoch.