WHO Strategie zur Bekämpfung von Zervixkarzinom
Berlin (pag) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt Gebärmutterhalskrebs den Kampf an. Bis 2030 sollen weltweit 90 Prozent der Mädchen unter 15 Jahren gegen das humane Papillomvirus (HPV) geimpft sein, lautet eines der zentralen Ziele des Plans, den 194 Staaten unterzeichnet haben.
Neben Impfungen sind auch neue Tests und Behandlungen zentrale Säulen des Plans zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs. Bis 2050 könnten so fünf Millionen Todesfälle vermieden werden. „Die Beseitigung einer Krebsart wäre einst ein unmöglicher Traum gewesen, aber jetzt haben wir die kostengünstigen, evidenzbasierten Werkzeuge, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. Neben den HPV-Impfquoten sollen die Länder bis 2030 zwei weitere Meilensteine erreichen. 70 Prozent der Frauen sollen bis zum Alter von 35 Jahren einen Gebärmutterhalskrebs-Test machen und 90 Prozent der Frauen, die positiv getestet werden, sollen behandelt werden.
Die WHO schätzt die weltweite HPV-Durchimpfquote auf 15 Prozent. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut etwa 31 Prozent der 15-jährigen Mädchen und etwa 45 Prozent der 17-jährigen Mädchen gegen HPV geimpft. Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Krebsart bei Frauen. 2018 sind laut WHO 570.000 Frauen weltweit erkrankt, 311.000 Frauen sind an der Krankheit verstorben. In Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen ist die Todesrate demnach dreimal so hoch wie in Ländern mit hohem Einkommen. „Die enorme Sterblichkeitslast im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs ist eine Folge der jahrzehntelangen Vernachlässigung durch die globale Gesundheitsgemeinschaft“, sagt die stellvertretende Generaldirektorin Dr. Princess Nothemba Simelela. Jetzt könne allerdings eine Wende gelingen.