Direkt zu:

24.09.2023

Mammographie-Screening Teilnahme künftig auch für Frauen von 70 bis 75 Jahren

Berlin (pag) – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die obere Altersgrenze für die Teilnahme am Früherkennungsprogramm für Brustkrebs angehoben. Künftig können auch Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren alle zwei Jahre am Mammographie-Screening teilnehmen.

Damit sind bis zu drei zusätzliche Röntgen-Mammographien möglich. Zunächst gibt es eine Übergangslösung: Die neu anspruchsberechtigten Frauen erhalten vorerst keine persönliche Einladung, können sich aber voraussichtlich ab dem 1. Juli 2024 selbst für einen Untersuchungstermin anmelden, teilt der Ausschuss mit.

Von zusätzlich rund 2,5 Millionen teilnehmenden Frauen spricht Dr. Monika Lelgemann. Eine solche Ausweitung sei nicht von heute auf morgen umzusetzen, so das unparteiische G-BA-Mitglied. „Uns war es wichtig, dass die interessierten Frauen die Untersuchungen wahrnehmen können, auch wenn es anfangs eventuell etwas ruckelt.“ Es sei möglich, dass nicht immer sofort und zudem in Wohnortnähe ein Termin in einer der Screening-Einheiten vermittelt werde, räumt Lelgemann ein.

Der Zeitraum bis zum 1. Juli 2024 wird benötigt, um die erforderlichen softwaregestützten Prozesse – beispielsweise für die Dokumentation der Untersuchungen – aufzubauen. Voraussetzung für den Start am 1. Juli ist neben dem grünen Licht vom Bundesgesundheitsministerium die strahlenschutzrechtliche Zulassung des Mammographie-Screenings für die neue Altersgruppe. Diese Zulassung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz steht derzeit noch aus. Eine positive Bewertung des Bundesamtes für Strahlenschutz, Grundlage dieser Zulassung, liege vor, so der G-BA.

Der Beschluss stößt bei den Fachgesellschaften – Deutsche Gesellschaft für Senologie, Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie, Deutsche Gesellschaft für Pathologie sowie Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie – auf ein positives Echo. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung begrüßt es sehr, „dass künftig auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren von dem Programm zur Früherkennung von Brustkrebs profitieren können“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner.

Verwandte Artikel