AntidepressivaTK evaluiert Gendiagnostik im Arzneimittelbereich
Hamburg (pag) – Gendiagnostik gilt als wichtiges Zukunftsfeld für das Gesundheitswesen – zum Beispiel in der Arzneimittelversorgung. Die Techniker Krankenkasse evaluiert jetzt den Einsatz von DNA-Tests bei Antidepressiva.
Durch die Analyse von Genen und Genprodukten können Informationen zu Verträglichkeit oder Wirksamkeit von Arzneimitteln gewonnen werden. „Eine stärker individualisierte Therapie kann an vielen Stellen die Versorgung verbessern“, sagt Thomas Ballast, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands. Vereinzelt seien Gentests bereits in der Regelversorgung angekommen, beispielsweise bei bestimmten Krebsmedikamenten. „Das ist aber noch die Ausnahme.“
Die TK hat mit dem Biotechnologie-Unternehmen humatrix einen Versorgungsvertrag für Gendiagnostik im Zusammenhang mit der Verordnung von Antidepressiva geschlossen. In den meisten Fällen funktioniere der Einsatz von Antidepressiva gut. Doch wenn sie bei Patientinnen und Patienten nicht gut wirkten, können genetische Veranlagungen ein Grund dafür sein und die Therapie müsste entsprechend angepasst werden, beispielsweise durch eine andere Dosierung oder ein anderes Medikament, erläutert Ballast. Im Laufe des Projekts wird evaluiert, ob die Antwort in solch einem Fall ein DNA-Test liefern kann. Dieser soll zeigen, ob entsprechende Genveränderungen vorliegen, die zu einem schnelleren oder langsameren Abbau des angewendeten Medikaments führen.