WIdOÜber 2.400 Euro zahlen Pflegeheimbewohner in 2024
Berlin (pag) – Die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner klettern weiter in die Höhe: Durchschnittlich 2.400 Euro zahlen Betroffene monatlich. Das geht aus einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.
Ende 2024 liegen die Gesamtkosten für einen Heimplatz im Durchschnitt bei 4.701 Euro. Zum Vergleich: In 2023 sind es noch 4.297 Euro. Von den Gesamtkosten trage die soziale Pflegeversicherung etwa 2.277 Euro. Es bleibe ein durchschnittlicher Eigenanteil von 2.424 Euro für die Bewohner. Dieser umfasst die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, pflegebedingte Eigenanteile sowie Investitionskosten.
Damit liegt die Gesamtbelastung wieder deutlich über dem Niveau vor der gesetzlichen Einführung gestaffelter Zuschläge zur Entlastung, die seit 2022 greifen, kritisiert das WIdO. Entlastende Effekte seien bei Pflegebedürftigen mit langer Wohndauer wahrnehmbar. Bewohner, die mehr als drei Jahre im Pflegeheim leben, zahlten in 2024 durchschnittlich 1.913 Euro. „Insgesamt ist der Trend zu immer höheren Eigenanteilen allerdings ungebrochen“, konstatiert David Scheller-Kreinsen, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.
Mit dem neuen Jahr steigen auch die allgemeinen Leistungssätze der Pflegeversicherung. „Trotz der Zuschüsse zur Entlastung und der Dynamisierung der Leistungen steigen die Zuzahlungen für die Pflege im Heim weiter“, erklärt Scheller-Kreinsen. Und wie entwickeln sich die pflegebedingten Eigenanteile perspektivisch weiter? Dazu hat das WIdO verschiedene Szenarien durchgespielt. Eine Prognose: „Wenn man von einer im Vergleich zu den Vorjahren eher moderaten Steigerung der Zuzahlungen um zehn Prozent ausgeht, werden die Eigenanteile inklusive Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten im Jahr 2029 eine durchschnittliche Gesamtbelastung von 3.812 Euro pro Monat ergeben“, schätzt Scheller-Kreinsen. Für ein Szenario, indem die Zuzahlungen nur um fünf Prozent ansteigen, prognostiziert das WIdO 3.012 Euro in 2029. Im dritten Szenario rechnet das Institut mit fünfzehn Prozent – in diesem Fall stiegen die Eigenanteile bis 2029 auf 4.771 Euro.