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07.10.2022

Koronare Herzkrankheit
 
Ungleiche regionale Verteilung

Berlin (pag) – Bei der Häufigkeit der Koronaren Herzkrankheit (KHK) gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Regionen Deutschlands: Dies ist ein zentrales Ergebnis des vom Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) veröffentlichten Gesundheitsatlas Deutschland.

Die Unterschiede sind signifikant: Der Anteil der KHK-Erkrankten an allen Einwohnerinnen und Einwohnern ab 30 Jahren reicht von mehr als fünf Prozent in München bis zu 16 Prozent im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Die Regionen mit dem höchsten Anteil an KHK-Erkrankten sind ökonomisch und sozial benachteiligte Gegenden mit einem hohen Anteil an Rauchern, so die Autoren der Studie.
Die geringste KHK-Krankheitslast weist Hamburg mit rund sechs Prozent auf und Baden-Württemberg mit rund sieben Prozent. Auffällig viele der KHK-Erkrankten leben in dünn besiedelten, ländlichen Regionen – sie machen fast zehn Prozent der Krankheitslast aus. In Großstädten ab 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt der Wert dagegen nur bei sieben Prozent. 

Insgesamt leben in Deutschland laut der WIdO-Analyse fast fünf Millionen Menschen mit einer Koronaren Herzkrankheit. Dies entspricht rund acht Prozent der erwachsenen Bevölkerung ab 30 Jahren. Im Laufe des Lebens nimmt die Prävalenz deutlich zu. Insgesamt sind vor allem mehr Männer als Frauen betroffen. In der Altersgruppe der 60 bis 64-jährigen Männer leiden mehr als 10 Prozent an KHK. Bei den 85 bis 89-Jährigen ist es fast jeder Zweite.

Neben einer genetischen Veranlagung, einem höheren Alter und dem männlichen Geschlecht gibt es weitere Risikofaktoren, die die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit begünstigen: Dazu zählen neben Rauchen auch Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Bei Hypertonikern wie auch Diabetikern liegt der Anteil der KHK-Erkrankten bei mehr als elf Prozent. Patientinnen und Patienten die wenig bis kaum unter Diabetes und Bluthochdruck leiden, machen nur etwas über sechs Prozent der KHK-Erkrankten aus.
Weitere Risikofaktoren sind starkes Übergewicht Fettstoffwechselstörungen und Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.