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07.06.2024

PharmastragieUS-Firmen machen Tempo

München (opg) – Die US-Pharmakonzerne Bristol-Myers Squibb (BMS) und MSD Sharp & Dohme (MSD) schlagen bei einem Pressegespräch am 3. Juni konkrete Schritte vor, um die deutsche Pharmastrategie zügig umzusetzen. Hauptpunkte sind: die Reform des AMNOG und eine Aussetzung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes.

Vehement sprechen sich die internationalen Pharmakonzerne, mit Deutschland-Sitz in München, gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von 2022 aus – für BMS-Geschäftsführer Neil Archer eine innovationsfeindliche „Handbremse“. Für Kevin Peters, leitender Vizepräsident und Geschäftsführer von MSD, hat das Gesetz mit der bewährten nutzenbasierten Preisfindung gebrochen und damit die Planbarkeit für Arzneimittelproduzenten untergraben. Das Gesetz müsse schnellstmöglich korrigiert werden.

Die gesamte Industrie sei Fan des AMNOG von 2011, das weltweit Standards setze, behauptet Archer. Mittlerweile sei es aber reformbedürftig, da es Sprünge in der Forschung schlecht erkenne. Für komplett neuartige Therapien gebe es keine Vergleiche. So könnten innovative Medikament auch keinen Zusatznutzen zu einer bisherigen Therapieform darstellen. Die Pharmastrategie werde nur greifen, „wenn die Erstattungsbeträge für Arzneimittel ihrem Innovationsgrad entsprechen“. Der Verband forschender Arzneimittelhersteller hat zuletzt das Positionspapier „AMNOG 2025“ mit Reformvorschlägen vorgelegt, an dem beide Konzerne mitwirkten.

Archer bezeichnet Deutschland weiter als sehr attraktiven Forschungsstandort, aktuell habe BMS rund 600 klinische Studien am Laufen. Allerdings rutsche man ab: „2017 war Deutschland weltweit auf Platz zwei bei der Zahl klinischer Studien, heute liegt man nur noch auf Platz sieben.“ Forschung und Innovation sind laut Peters der zentrale Wesenskern der pharmazeutischen Industrie. Die kürzlich verabschiedeten Digitalgesetze und das Medizinforschungsgesetz seien deswegen positive Schritte. Grundsätzlich sei man optimistisch, die Rede ist sogar von Aufbruchstimmung: „Es ist großartig zu sehen, dass nun die Pharmastrategie beschlossen wurde und wir als eine der vier Schlüsselindustrien in Deutschland anerkannt werden“, sagt Peters.

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