StudieViele Frauen stellen eigene Gesundheit hinten an
Marlborough (pag) – Nur zwölf Prozent der Frauen weltweit haben 2021 Krebsfrüherkennungsangebote genutzt. Das geht aus dem Hologic Global Women’s Health Index hervor, der zum zweiten Mal die Gesundheitsvorsorge von Frauen in 122 Ländern unter die Lupe nimmt. Bei Hologic handelt es sich um ein US-Medizintechnik-Unternehmen. Der Index wurde in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup angefertigt.
Untersuchungen auf andere Krankheiten werden ebenfalls wenig wahrgenommen. Denn laut Index lassen sich über 1,5 Milliarden Frauen neben Krebs auch nicht auf Herzkrankheiten, Diabetes oder sexuell übertragbare Krankheiten/Infektionen untersuchen. Frauen würden mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert, die eine Prävention verhindern. Dazu gehörten mangelnde Ernährung, schlechte Wohnsituation, geringe Bildungschancen oder die Bedrohung der eigenen Sicherheit. Dabei glaubten etwa 85 Prozent der Befragten an den Wert regelmäßiger Arztbesuche, aber weniger als 60 Prozent von ihnen seien im letzten Jahr bei einem Mediziner, einer Krankenschwester, einer Hebamme oder einem anderen Gesundheitsdienstleister gewesen. „Wenn Frauen jedoch zwischen ihrer eigenen Gesundheitsversorgung und der nächsten Mahlzeit für ihre Familie wählen müssen, werden sie ihre Gesundheit wahrscheinlich zurückstellen“, sagt Dr. Susan Harvey, Vice President of Worldwide Medical Affairs bei Hologic.
Der Index arbeitet mit einem Punktesystem. Die durchschnittliche Gesamtpunktzahl liegt bei 53 von 100. Taiwan erreicht mit 70 den höchsten Wert, Afghanistan mit 22 den niedrigsten. Die Studie stellt fest, dass einige Länder noch schlechter abgeschnitten hätten als im Vorjahr. „Der fehlende Fortschritt und in einigen Fällen sogar schlechtere Ergebnisse rechtfertigen einen noch lauteren Weckruf an die Staats- und Regierungschefs der Welt, mehr für Frauen zu tun“, findet Hologic-Vorsitzender und -CEO Steve MacMillan.
Für den zweiten Jahresbericht wurden 2021 weltweit rund 127.000 Frauen und Mädchen ab 15 Jahren befragt.