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04.04.2022

Umfrage Weibliche Herzinfarktsymptome wenig bekannt

Berlin (pag) – Nicht einmal jeder zweite Deutsche kann laut einer repräsentativen Umfrage der BKK VBU die typisch weiblichen Symptome eines Herzinfarkts richtig zuordnen – im Gegensatz zu den männlichen Symptomen, die nahezu ausnahmslos bekannt sind. Die Betriebskrankenkasse ist alarmiert: „Es herrscht noch großer Aufklärungsbedarf, was eine geschlechtsspezifische medizinische Versorgung und präventive Maßnahmen angeht.“

Der Befragung unter mehr als 1.000 Erwachsenen zufolge konnten 96 Prozent die Symptome wie ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Arm oder Atemnot richtig einordnen. Dagegen brachten nur 45 Prozent der Befragten die eher typisch weiblichen Symptome wie Übelkeit, Rückenschmerzen oder Erbrechen in Verbindung mit einem Herzinfarkt.

Im Detail zeigt sich, dass die befragten Frauen mit 55 Prozent etwas besser über die weiblichen Herzinfarkt-Vorboten Bescheid wissen als die Männer mit nur 35 Prozent. Doch das bedeutet auch: „Wenn nur jede zweite Frau von den typischen weiblichen Symptomen eines Herzinfarkts gehört hat, muss man davon ausgehen, dass im schlechtesten Fall auch nur jede zweite Frau bei Aufkommen der Symptome ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen würde“, sagt Andrea Galle. Die Vorständin der BKK VBU fordert eine breit aufgestellte medizinische Versorgung, die sich stärker an den Geschlechtsunterschieden orientiert. Patientinnen und Patienten für das Thema zu sensibilisieren, liege auch in der Verantwortung der Krankenkassen. Galle weiter: „Wichtig ist neben der Übertragung der Erkenntnisse in die alltägliche Versorgungspraxis auch die Förderung der Gesundheitskompetenz jedes Einzelnen, um die Expertise für die eigene Gesundheit wahrnehmen zu können“. Am Beispiel Herzinfarkt zeige sich, dass auch jüngere Frauen der Gefahr ausgesetzt seien, insbesondere bei ungesundem Lebenswandel oder familiärer Vorbelastung.

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