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18.03.2022

Chronikerprogramme Weniger Ärzte haben Genehmigung für DMP Brustkrebs

Berlin (pag) – Mehr Patientinnen haben im ersten Pandemiejahr am Disease Management Programm (DMP) Brustkrebs teilgenommen. Gleichzeitig ist die Zahl der Ärzte mit einer Genehmigung für dieses DMP rückläufig.

Im Jahr 2020 haben etwa 155.000 Patientinnen am DMP Brustkrebs teilgenommen, das sind etwa 14.000 mehr als im Vorjahr. Das geht aus dem im vergangenen Monat erschienen Qualitätsbericht 2021 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor. Die meisten Patientinnen sind in den KV Regionen Bayern (27.000) und Westfalen-Lippe (22.000) registriert. Die Genehmigung zur Teilnahme am DMP Brustkrebs hatten 2020 etwa 6.700 Ärzte, hundert weniger als noch 2019. Die meisten Ärzte mit Genehmigung (2.000) finden sich in Bayern, gefolgt von Nordrhein mit 860. Die wenigsten Mediziner mit dieser DMP-Genehmigung gibt es in Hamburg mit 44 und Bremen mit 53. Insgesamt nahmen 2020 etwa 7,5 Millionen Patienten an den DMP teil. Da viele Patienten an mehreren DMP teilnehmen, waren 8,9 Millionen Einschreibungen zu verzeichnen.

Das geltende DMP Brustkrebs ist zuletzt zum Oktober 2018 aktualisiert worden. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zu Brustkrebs identifiziert und deren Empfehlungen mit der DMP-Anforderungen-Richtlinie abgeglichen. Insgesamt hat das Projektteam 905 Empfehlungen aus 26 Leitlinien in die Analyse einbezogen. Das Ergebnis des im März 2021 erschienen Abschlussberichtes: Fast alle Versorgungsaspekte des geltenden DMP müssen überarbeitet werden. Darüber hinaus verweist das IQWiG auf neue Erkenntnisse zum Einsatz der Chemotherapie und zu Biomarkern, die im DMP Brustkrebs noch nicht berücksichtigt sind.