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19.09.2025

BerichtWeniger Herztote, mehr Klinikaufnahmen, keine Entwarnung

Frankfurt a. M./Berlin (pag) – In 2023 gibt es weniger Todesfälle durch Koronare Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkt. Der Trend gibt jedoch keinen Grund zur Entwarnung, mahnt die Deutsche Herzstiftung im „Deutschen Herzbericht – Update 2025“.

Deutschlands herzmedizinische Versorgung habe sich in den vergangenen Jahren „zweifellos grundlegend verbessert“, schreiben die Autoren des Berichts. Ausschlaggebend seien insbesondere neue Untersuchungs- und Therapieverfahren. Die Folge seien verringerte Morbidität und Mortalität. So seien im Jahr 2023 circa 211.000 Menschen an den Folgen einer Herzerkrankung gestorben. In 2022 waren es noch rund 217.000.

„Dass die KHK- und Herzinfarktsterblichkeit innerhalb eines Jahres merklich abnimmt, ist nicht überraschend und bestätigt einen Trend, der sich seit Jahren abzeichnet“, ordnet der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Prof. Heribert Schunkert, ein. „Allerdings sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor Todesursache Nummer eins“, heißt es im Bericht. Auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Dänemark sei die Sterberate der KHK „nach wie vor viel zu hoch“, konstatiert Schunkert. Wolle man die Situation verbessern, müssten die KHK-Ursachen in den Fokus genommen werden – etwa zu hohes LDL-Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und Übergewicht.

 „Je früher wir aktiv mit gezielter Prävention und Früherkennung vorsorgen, desto besser“, erklärt der Kardiologe Prof. Dr. Stephan Baldus. Es brauche dringend eine flächendeckende Initiative für einen Herz-Kreislauf-Gesundheitscheck, im besten Fall ab 35 und spätestens ab dem 50. Lebensjahr. Leider seien die Präventionsbemühungen hierzulande nur unzureichend, so Baldus.

 Weiteres Ergebnis des Berichtes: Die vollstationären Krankenhausaufnahmen wegen Herzkrankheiten sind 2023 leicht angestiegen. In absoluten Zahlen: von circa 1.574.000 Krankenhausaufnahmen im Jahr 2022 auf etwa 1.636.000 im Jahr 2023.

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