WahlkampfdebatteWer soll in Zukunft impfen?
Berlin (pag) – Die Bundestagswahl steht vor der Tür – und Gesundheitsthemen infolge der Corona-Pandemie so stark im Fokus wie lange nicht. Auf Einladung von MSD Deutschland diskutieren Parlamentarier von SPD, CDU, FDP und Grünen über gesundheitspolitische Schwerpunkte der kommenden Legislaturperiode.
Im Mittelpunkt der Diskussion steht – wie sollte es nach den jüngsten Erfahrungen anders sein? – das Thema Impfen. „Deutschland zählt leider zu den schlechten Schülern“, unterstreicht Chantal Friebertshäuser, Geschäftsführerin von MSD Deutschland, mit Blick auf die hierzulande meist schwachen Impfquoten. Über die Bedeutung einer bundesweiten Impfstrategie und besseren Kommunikation herrscht daher Einigkeit unter den politischen Gästen. Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung einer solchen Strategie werden jedoch unterschiedliche Ansätze erkennbar. So regt etwa Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche an, bei der Aufklärung rund ums Thema Impfen verstärkt auf den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu setzen und künftig auch in Schulen zu impfen, denn: „Kinder und junge Menschen haben zu wenige Kontakte zur niedergelassenen Ärzteschaft.“ Das sieht FDP-Vertreter Dr. Wieland Schinnenburg wiederum ganz anders. Staatliche Aufklärungskampagnen seien zwar nützlich, die tatsächliche Durchführung der Impfungen solle jedoch den niedergelassenen Ärzten vorbehalten bleiben. Sie seien aufgrund ihrer flächendeckenden Verfügbarkeit am besten geeignet. In der aktuellen Pandemie hätten sie zudem bewiesen, dass die „effizienter und schneller“ arbeiteten als die Impfzentren der Länder.
Ebenfalls auf der politischen Agenda steht das Thema Datennutzung und -verfügbarkeit, insbesondere im Bereich der personalisierten Krebsmedizin. „Daten sind der Grundstock“, betont SPD-Politikerin Martina Stamm-Fibich und verweist auf das aktuell im Bundestag diskutierte Krebsregisterdatengesetz. Die Zusammenführung und Erweiterung der Register der Länder sei ein „großer Schritt, um bei der Krebsversorgung voranzukommen“. Neue Perspektiven öffnet Michael Hennrich (CDU) zufolge auch die im Gesetzentwurf enthaltene „leichte Öffnung für forschende Pharmaunternehmen“.