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03.12.2021

Krankenkassen Wie Corona Prävention und Gesundheitsförderung beeinträchtigt

Berlin (pag) – Die Pandemie wirkt sich auf die Kassenausgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention aus: Diese sind auf rund 414 Millionen Euro und damit auf zwei Drittel des Vor-Pandemie-Jahres 2019 gesunken. Das zeigt der Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes. Der größte Rückgang fand bei den individuellen Kursangeboten statt.

Die Krankenkassen konnten im vergangenen Jahr 36.311 Lebenswelten wie Kitas, Schulen und Kommunen mit Präventionsmaßnahmen erreichen, die zum Teil allerdings eingeschränkt oder in veränderter Form stattgefunden haben. Das sind 81 Prozent des Vorjahresniveaus, heißt es in dem Bericht. Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung wurden 16.742 Betriebe und 1,9 Millionen Beschäftigte angesprochen. Die Zahl der erreichten Betriebe ist im Vergleich zu 2019 um 28 Prozent, die der erreichten Beschäftigten um 14 Prozent zurückgegangen. Die Nutzung individueller Kursangebote lag 2020 bei insgesamt 1,1 Millionen Teilnahmen und war damit 36 Prozent geringer als im Vorjahr.

In 2020 wurden in 1.866 stationären Pflegeeinrichtungen Präventionsangebote umgesetzt, das sind acht Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang bei den vorbereitenden Leistungen der Pflegekassen in stationären Pflegeeinrichtungen lag bei 16 Prozent.

Zum Hintergrund: Mit dem Zweiten Covid-19-Bevölkerungsschutz-Gesetz wurden der gesetzliche Orientierungswert für Prävention und die Mindestausgabenwerte für das lebensweltbezogene Engagement, die betriebliche Gesundheitsförderung sowie die Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen für 2020 ausgesetzt.

Einen positiven Trend gibt es dagegen bei der Früherkennung. Aktuellen Zahl des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zufolge werden diese Leistungen trotz anhaltender Pandemie noch stärker in Anspruch genommen als zu Vor-Corona-Zeiten. „Im Vergleich zu 2019 sind im ersten Halbjahr 2021 vor allem Früherkennungsuntersuchungen für Kinder im Plus (5,7 Prozent), Mammographie-Screening (8,6 Prozent) und die Früherkennungskoloskopie (9,4 Prozent)“, sagt der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.