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20.05.2022

Petition Wiederbelebungsunterricht in der Schule

Berlin (pag) – In Deutschland soll spätestens ab der siebten Klasse Wiederbelebungsunterricht eingeführt werden. Das sieht eine Petition mit rund 85.000 Unterschriften vor. Deren Initiatoren, Notärztin Dr. Carola Holzner und Prof. Bernd Böttiger vom Deutschen Rat für Wiederbelebung, haben die Unterschriften in einem symbolischen Akt an den Petitionsausschuss des Bundestages übergeben.

10.000 Menschenleben pro Jahr können laut Initiatoren der Kampagne #ichrettedeinleben gerettet werden, wenn jeder in der breiten Bevölkerung wisse, was als Zeuge eines Herz-Kreislaufstillstands zu tun ist. Deshalb fordern Holzner und Böttiger: Wiederbelebungsunterricht für alle Schüler spätestens ab der siebten Klasse für zwei Stunden im Jahr. „Dann wird Lebenretten so selbstverständlich wie Fahrradfahren oder Schwimmen“, sagt Böttiger mit Blick auf die skandinavischen Länder. Dort habe sich nach Einführung eines solchen Trainings die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislaufstillstand verdreifacht.

Hierzulande beherrschen die Faustformel für den Notfall, „Prüfen – rufen – drücken“, nicht viele Bürgerinnen und Bürger. „Das kostet vielen meiner Patienten das Leben“, sagt Holzner. Wenn sie als Notärztin eintreffe, sei das Gehirn bereits häufig zu lange ohne Sauerstoff. Das Blut bis zur Ankunft weiter durch Herzdruckmassage zirkulieren zu lassen, rette diese Menschen. „Kinder haben keine Angst zu helfen, tragen das Thema in die Familien und weiter in die Gesellschaft“, ist die Medizinerin überzeugt.

Jetzt beschäftigt sich der Petitionsausschuss mit dem Anliegen. Es folgen Gutachten aus dem Bundesgesundheitsministerium und aus dem Bundesbildungsministerium. Holzner und Böttiger hoffen auf einen Beschluss unmittelbar aus dem Bundestag, der als Auftrag vom Bund an die Länder zu verstehen ist. Die Einführung des Wiederbelebungsunterrichtes ist Ländersache.

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