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06.06.2023

Leopoldina Wissenschaftlich fundierte Gesundheitsversorgung soll gestärkt werden

Berlin (pag) – Netzwerkstrukturen in der Gesundheitsversorgung zu bilden, empfehlen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leopoldina in ihrer Ad-hoc-Stellungnahme zur Krankenhausreform. Die Universitätsmedizin übernimmt dabei eine koordinierende Rolle.

Die zentrale Rolle der Universitätsmedizin bei der Bildung und Koordination von forschungsbasierten Versorgungsnetzwerken soll es ermöglichen, alle Patientinnen und Patienten „zur richtigen Zeit und am geeigneten Ort bestmöglich“ so zu behandeln – wie es ihrem medizinischen Bedarf und dem jeweils anerkannten Stand der Wissenschaft entspricht. Diese wissenschaftlich fundierte Patientenversorgung erfordere eine exzellente Forschung, deren Ergebnisse rasch in der medizinischen Praxis umgesetzt werden, heißt es in der Stellungnahme.

Die Experten nehmen auch komplexe und seltene Fälle in den Blick: Damit diese bedarfsgerecht und hochwertig versorgt werden können, sollten Versorgungsleistungen vornehmlich an spezialisierten Zentren angeboten werden. Die Zentren hätten bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Genannt werden etwa Expertise in der Zusammenarbeit von ambulantem und stationärem Bereich sowie Kompetenzen in Forschung, Aus-, Weiter- und Fortbildung. Die dafür notwendigen Strukturen müssten durch finanzielle und personelle Ressourcen untersetzt werden.

Die Autoren betonen außerdem, wie wichtig wissenschaftsinitiierte klinische Studien seien, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung zügig zu übertragen. Dafür wird eine enge Verbindung von universitätsklinischen Zentren mit anderen Krankenhäusern sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten angemahnt. Auch Partnerschaften mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen seien von großer Bedeutung.

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