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22.04.2025

OrganspendeZahlen weiter hinter den Erwartungen

Frankfurt am Main (pag) – Die Zahl der Organspenden im vergangenen Jahr liegt weiter weit hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Das zeigt der neue Jahresbericht 2024 der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Das Organspenderegister bringt derweil noch keine Verbesserung.

In Deutschland sind 2.855 Organe nach dem Tod eines Menschen gespendet worden. Diese stammen von 953 Spendern. Im Vergleich zum Jahr 2023 sinken die Zahlen minimal ab. 2023 sind es 2.877 Spenderorgane (ein Minus von 0,8 Prozent) von 965 Spendern (ein Minus von 1,2 Prozent). Hierzulande spenden damit 11,2 Personen pro eine Million Einwohner mindestens ein Organ. Deutschland belegt damit einen der hinteren Plätze im Europavergleich. Spitzenreiter ist Portugal mit 33,8 pro Million Einwohner. Dahinter folgen Slowenien mit 27,6 und Kroatien mit 27,5. Mit Stichtag 31. Dezember 2024 sind auf den verschiedenen deutschen Wartelisten 8.575 benötigte Organe registriert.

 „Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Organspendesituation ist das neue Organspende-Register, das eine zentrale und verlässliche Dokumentation des individuellen Willens zur Organspende ermöglicht“, nennen die DSO-Vorstände Dr. Axel Rahmel und Thomas Biet im Vorwort des Berichts trotzdem positive Entwicklungen. Das im März 2024 gestartete Register ermöglicht es Menschen, ihre Entscheidung, ob sie nach dem Tod Spender werden wollen oder nicht, zentral und verlässlich zu dokumentieren. Dadurch soll die Entscheidungsfindung sowohl für Angehörige als auch für medizinisches Personal erleichtert werden. Zwar haben sich tatsächlich mittlerweile knapp 300.000 Menschen online registriert, ein Effekt auf die tatsächliche Spenderzahl zeigt sich bisher aber nicht.

 Daneben werben die DSO-Vorstände für eine Widerspruchsregelung, wie sie in vielen europäischen Ländern erfolgreich praktiziert wird. Sie hoffen, dass der neue Bundestag diese Gesetzesinitiative wieder aufnimmt.

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