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02.09.2021

HPV-Impfung Zervixkarzinom: Inzidenz geht weltweit zurück

Berlin (pag) – In Ländern mit Screening-Programm und HPV-Impfung sind sowohl Inzidenz als auch Mortalität von Gebärmutterhalskrebs rückläufig.

Die Forschenden haben Daten aus dem Jahr 2018 aus 31 Ländern verglichen. In den vorangegangenen zehn Jahren hat sich demnach die Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs in zwölf Ländern stabilisiert, in 14 Ländern ist sie rückläufig, in fünf Ländern ist sie gestiegen. Die Mortalität ist in zwölf Ländern stabil geblieben, in 18 Ländern gesunken und in einem Land gestiegen. Am stärksten haben die Gebärmutterhalskrebs-Fälle in Slowenien, Brasilien, Kolumbien und Chile abgenommen, die Mortalität ist am stärksten in Neuseeland, Südkorea und Dänemark gesunken.

Länder mit einem niedrigen Entwicklungsstand (Human Development Index, HDI) weisen die meisten Fälle von Gebärmutterhalskrebs auf, die Inzidenz liegt durchschnittlich bei 26,7 pro 100.000 Einwohner, die Mortalität bei 20 pro 100.000 Einwohner. Demgegenüber liegt die Inzidenz in Ländern mit einem sehr hohen HDI bei 9,6 und die Mortalität bei drei. Die niedrigeren Inzidenz- und Sterblichkeitsraten in diesen Ländern liegen nach Ansicht der Forschenden an einer geringeren Prävalenz bekannter Risikofaktoren im Zusammenhang mit HPV-Infektionen, HIV-bedingter Immunschwäche und der Anwendung von oralen Kontrazeptiva. Außerdem schützten das Gebärmutterhalskrebs-Screening und die HPV-Impfung.

Die Prävalenz von HPV variierte stark und war am höchsten in der Karibik (35,4 Prozent) und Ostafrika (33,6 Prozent) und am niedrigsten in Nordamerika (4,8 Prozent) und Westasien (2,2 Prozent). Diese Verteilung spiegelte sich auch in der Prävalenz von Gebärmutterhalskrebs wider. Seit 2006 wurden in vielen Ländern Impfprogramme eingeführt, die sich hauptsächlich an heranwachsende Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren richten. Die Teilnahmeraten sind aber oft niedrig.

Die Forschenden betonen die Bedeutung der Gebärmutterhalskrebs-Screenings. Beispielsweise ging die Inzidenz in Brasilien deutlich zurück, während die Mortalität konstant blieb, was auf die frühzeitige Einführung organisierter Screening-Programme im Jahr 1968 zurückzuführen sein könnte.

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