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22.10.2018

Zuckerreduktionsgipfel Zugesetzter Zucker in Babytees bald gesetzlich verboten

Berlin (pag) – Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will bis Ende 2019 zusätzlichen Zucker und andere süßende Zutaten in Säuglings- und Kindertees gesetzlich verbieten. Das kündigt sie auf dem Zuckerreduktionsgipfel des AOK-Bundesverbandes an.

„Zusätzlicher Zucker trimmt Babys auf einen gewissen Geschmack und schadet ihnen“, sagt Julia Klöckner. Viele Produkte seien schlichtweg zu süß. Mit dem geplanten Verbot erfüllt sie eine langjährige Forderung von Ärzten und Ernährungsexperten. Als nächstes will sich die CDU-Politikerin die Kindermilch vornehmen.
Für viele Menschen sei eine gute und ausgewogene Ernährung keine Selbstverständlichkeit. „Vielleicht weil man sich nie Gedanken gemacht hat, weil man die Wahl nicht hat oder weil es einem der Ablauf des Alltags schwieriger macht“, erläutert Klöckner die Ursachen. Sie nennt alarmierende Zahlen, die zeigten, „warum sich der Staat einmischen muss“: 42 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und mehr als 15 Prozent der Kinder in Deutschland sind übergewichtig.
Fehl- und Überernährung sind für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen mitverantwortlich. Die Verbannung des süßen Stoffes vom Speiseplan allein reiche nicht aus: „Die Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in den Produktrezepten ist ein effektives Mittel, um die gesunde Wahl einfach zu machen. Wir brauchen eine bessere Gesamtbilanz, wenn es um das Produkt geht“, sagt sie. Dies sieht der Koalitionsvertrag mit einer „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie“ vor.
Eine Zuckersteuer lehnt Klöckner dagegen ab. Diese vermittle nicht, was einen gesundheitsförderlichen Lebensstil ausmache. „Und wenn die Zuckersteuer bewirkt, dass Zucker durch andere Stoffe ersetzt wird, ist das auch nicht zwangsläufig gesund“, ergänzt sie. Dies sei aber kein Freispruch für die Zuckerproduzenten, man könne nicht weitermachen wie bisher.