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06.12.2021

GKV-Finanzen Zwischenstand: Kassen mit Milliardenminus bis Herbst

Berlin (pag) – Die gesetzlichen Krankenkassen verzeichnen für den Zeitraum von Januar bis September ein Minus von mehr als drei Milliarden Euro. Und auch der Gesundheitsfonds schreibt rote Zahlen.

Insgesamt kommen die 102 gesetzlichen Krankenkassen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf ein Minus von knapp 3,2 Milliarden Euro. Einnahmen in Höhe von rund 208 Milliarden Euro stehen bislang Ausgaben über 211,2 Milliarden Euro gegenüber. Das geht aus einer Veröffentlichung des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Die größten Verluste weisen demnach die Allgemeinen Ortskrankenkassen mit 2,7 Milliarden Euro aus, während die Ersatzkassen ein Plus von 70 Millionen Euro erwirtschafteten. Im Zuge der Pandemie hatten die gesetzlichen Kassen unter anderem fast sechs Milliarden Euro ihrer Reserven an den Gesundheitsfonds abführen müssen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind ihre Ausgaben zudem um 4,8 Prozent gestiegen. Dabei schlagen insbesondere die um 5,1 Prozent höheren Leistungsausgaben zu Buche. Im Bereich der Verwaltungskosten führten Einsparungen dagegen zu einem Ausgabenrückgang von 1,2 Prozent.

Unterdessen schreibt auch der Gesundheitsfonds rote Zahlen. Für den Zeitraum von Januar bis September verzeichnet er ein Minus in Höhe von gut zwei Milliarden Euro. Dieses Defizit entspreche, wenn Corona-Sondereffekte wie die Zahlung des ergänzenden Bundeszuschusses zu Beginn des Jahres berücksichtigt würden, in etwa dem Niveau der vergangenen Jahre und sei „auf die üblichen saisonalen Effekte zurückzuführen“, erläutert das Bundesgesundheitsministerium. Die Ausgaben für pandemiebedingte Aufwendungen wie Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser, Testen, Impfen und Schutzmasken betrugen bis Ende September insgesamt rund 15,3 Milliarden Euro, von denen der Bund 15,0 Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds erstattet hat.

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