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Literatur
12.09.2008

Braun, B. 2008 Rationierung und Vertrauensverlust im deutschen Gesundheitswesen – Folgen eines fahrlässigen Umgangs mit budgetierten Mitteln?
Ergebnisbericht einer Befragung von GEK-Versicherten.
(GEK-Edition, Bd. 17, Hrsg. von der GEK, Gmünder Ersatzkasse)

Asgard-Verlag St. Augustin

Gemeinsam mit dem Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen interviewte die Gmünder Ersatzkasse eine repräsentative Stichprobe von GEK-Versicherten im Alter über 18 Jahren. Im Mittelpunkt standen dabei folgende Fragen: Gab es im vierten Quartal 1999 Ablehnungen oder Verschiebungen von stationären und ambulanten Leistungen? Um welche Leistungen handelte es sich dabei? Welche Ärzte beteiligten sich daran, welche Begründungen gaben sie an?
Als Ergebnis resümiert der Autor folgende „sozialpolitisch beunruhigende Befunde“:
1. Es gibt eine relevante Menge eindeutiger Fälle von Rationierung gesundheitlich notwendiger und qualitativ unbestrittener Leistungen (je nach Leistungsart zwischen 20 und 40 Prozent der behandelten Patienten).
2. Die Art der Leistungsablehnung der Ärzte, die ihr Vorgehen gar nicht oder nur mit finanziellen Argumenten begründen, ist problematisch.
3. Wichtigste Auswirkung dieser Tendenzen ist der Verlust des Vertrauens in die zukünftige Leistungsfähigkeit, Gerechtigkeit und eine gewisse Freiheit von Willkür des Systems.