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Literatur
22.03.2012

Wippermann, C. / Arnold, N. u.a. 2012 Chancengerechtigkeit im Gesundheitssystem

VS Verlag für Sozialwissenschaften/Springer Fachmedien Wiesbaden

Die Studie des Soziologen Prof. Dr. Carsten Wippermann (Katholische Stiftungsfachhochschule München) und der Sozialforscherin Heide Möller-Slawinski (Sinus Sociovision, Heidelberg) untersucht das gesundheitliche Verhalten von Menschen aus verschiedenen Milieus.
Zwar schätzten die meisten Menschen Gesundheit als ein besonders hohes Gut. Im Lebensalltag führe diese Einstellung jedoch häufig nicht zu einer entsprechenden Lebensweise. Diese Diskrepanz zwischen der hohen Wertschätzung von Gesundheit einerseits und der geringen Bereitschaft andererseits, selbst etwas dafür zu tun, erweist sich in hohem Maße als milieuabhängig, so die Autoren. Ein Lebensstil, der die Gesundheit erhält, sei in sozial gehobenen Milieus besser ausgeprägt als in sozial schwachen. Diese Unterschiede ließen sich nur bedingt durch die verschiedenen finanziellen Möglichkeiten erklären. Um die weiteren Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, aufzudecken, befragten die Autoren 120 Männer und Frauen aus allen sozialen Lagen zu ihren Einstellungen und Erfahrungen mit Gesundheit, Krankheit und Gesundheitswesen. Fünf bereits vorhandene quantitativ-repräsentative Erhebungen zu Gesundheit ergänzen die Umfrage-Ergebnisse. Aus ihrer Analyse leiten Wippermann und Möller-Slawinski Folgerungen für die Gesundheitspolitik ab, deren Umsetzung zu mehr Chancengerechtigkeit führen kann.