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Literatur
27.05.2013

Schmitz-Luhn, B. und Bohmeier, A. (Hg.) 2013 Priorisierung in der Medizin – Kriterien im Dialog

Springer-Verlag Berlin Heidelberg

Die Priorisierung medizinischer Leistungen ist eine zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft – darüber besteht bereits heute in weiten Kreisen Konsens. Medizinischer Fortschritt, demographische und epidemiologische Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, aber auch der Wunsch nach einer optimierten Versorgungsqualität legen diesen Rückschluss nahe. Doch welche Theorien und Konzepte verbergen sich hinter diesem Begriff und wie, das heißt anhand welcher Kriterien und innerhalb welcher Rahmenbedingungen, kann Priorisierung umgesetzt werden?

Die Frage nach möglichen Kriterien behandelt der zweite Sammelband der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Gruppe „FOR 655: Priorisierung in der Medizin – Eine theoretische und empirische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)“. Während der Fokus des ersten Sammelbands im Jahr 2009 auf der Darstellung der Zielsetzungen und Methoden der jeweiligen Teilprojekte lag, verfolgt der aktuelle Band das Ziel, diejenigen Priorisierungskriterien aus der Perspektive der beteiligten Disziplinen zu diskutieren, die als besonders relevant identifiziert oder auch sehr kontrovers beurteilt werden. Analysiert werden unter anderem: Priorisierung nach Dringlichkeit, vom „Sickest First“-Prinzip zum „Most Lives Saved“-Ansatz, Evidenzbasierung als Priorisierungskriterium, die Berücksichtigung des Selbstverschuldens, das Alterskriterium, Kosten-Nutzen-Verhältnis als Priorisierungs- beziehungsweise Rationierungskriterium.