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Literatur
09.11.2015

Jörg, J. 2015 Berufsethos kontra Ökonomie – Haben wir in der Medizin zu viel Ökonomie und zu wenig Ethik?

Springer-Verlag Berlin, Heidelberg

In 17 Kasuistiken wird das deutsche Gesundheitssystem beschrieben. Der Autor stellt die Veränderungen dar, die notwendig sind, um ein hohes medizinisches Niveau für alle und ein Recht auf Selbstbestimmung, Transparenz und gerechte Behandlung zu erreichen. Durch den Druck ökonomischer Anreizsysteme besteht in der Medizin die Gefahr, dass der Vorrang medizinischer Ethik und ärztlicher Therapie- und Entscheidungsfreiheit in Frage gestellt wird. Letztendlich führt dies bei Ärzten zu Zweifeln und einer eher pessimistischen Grundeinstellung ihrem Beruf gegenüber. Bei vielen wird der Wunsch laut, mehr Zeit für den einzelnen Patienten aufwenden zu können und weniger Patienten pro Woche „durchschleusen“ zu müssen.

Aus dem Inhalt:
Ethik und Ökonomie in der Medizin – Transparenz und Eigenverantwortung – Ungleichbehandlung durch Ungleichbezahlung – Zweiklassenmedizin oder Zweiklassenservice – Patientenrechte und Patientenpflichten – Kosten- und Qualitätsbewusstsein – Interessenkonflikt und Transparenz.

Prof. Dr. med. Johannes Jörg ist Arzt für Neurologie und Psychiatrie, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Neurologie an den Universitäten Lübeck und Witten / Herdecke sowie Direktor der Klinik für Neurologie am Klinikum Wuppertal. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees der Helios Kliniken Wuppertal.