Dr. Petra Schmidt-Wiborg Gemeinwohlorientierte Neuausrichtung des Gesundheitswesens
Das Menschenrecht auf Gesundheit sieht in den Augen vieler Menschen nahezu wie ein leeres Versprechen aus, kritsiert Dr. Petra Schmidt-Wiborg. Es fehle nicht an Eigeninitiative, eigenverantwortlichem Handeln, sondern an bedarfsgerechter flächendeckender gesundheitlicher Daseinsvorsorge. Sie fordert: „Über Gemeinwohlorientierung muss gesprochen werden.“
Gemeinwohl ist für Schmidt-Wiborg der belastbare gesamtstrategische Bezugspunkt für die wertegeleitete Neuausrichtung des Gesundheitswesens. Diese sei erforderlich, weil der politische Wertekompass der vergangenen Jahrzehnte „erhebliche Fehlentwicklungen und Blockaden produziert“ hat. Schmidt-Wiborg sieht als Ursache dafür den hohen Stellenwert der Ökonomie und eine unangemessene Engführung des Verständnisses von Gesundheitspolitik. Diesen Befund analysiert sie am Beispiel der Krankenhausfinanzierung und der sozial determinierten Gesundheit.