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Umfragen

11/2013 Qualitätswettbewerb für Krankenhäuser – sinnvoll oder sinnfrei?

Krankenhäuser erhalten alle dieselbe Vergütung – unabhängig von der Qualität der Behandlung. In den Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD darauf verständigt, das zu ändern. Sie wollen an der Qualität ausgerichtete Zu- und Abschläge einführen. Das Ziel: Die besseren Behandler sollen mehr verdienen als die mit minderwertiger Qualität.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist gegen diese Pläne. Deren Vertreter Dr. Bernd Metzinger argumentiert auf den 14. Berliner Gesprächen zum Gesundheitswesen: „Eine vollständig erbrachte Leistung muss auch vollständig bezahlt werden.“ Qualitativ schlechte Leistungen dürften nicht durch einen geringeren Preis gerechtfertigt werden, das sei „sehr, sehr problematisch“. DKG-Präsident Alfred Dänzer sagt außerdem: „Qualität ist nicht allein in Euro rechenbar.“ Abschläge seien daher abzulehnen.

Der GKV-Spitzenverband befürwortet dagegen einen echten Qualitätswettbewerb. „Denn nicht nur eine Begrenzung von medizinisch nicht begründeten Mengenausweitungen im Krankenhausbereich, sondern vielmehr der Schutz der Patienten vor nicht notwendigen und qualitativ fragwürdigen Operationen und Behandlungen begründen die Notwendigkeit der verstärkten Einbeziehung der Qualität bei der Vergütung“, heißt es einem Reformpapier des Verbandes. Dort ist auch nachzulesen, dass eine qualitätsorientierte Vergütung die konsequente Weiterentwicklung der Qualitätsmessung voraussetzt.

Was denken Sie?

Sollten Kliniken für schlechte Qualität weniger Honorar erhalten?

Ja, das ist nur fair und würde auf Dauer zu mehr Qualität führen. Der ökonomische Anreiz lässt Krankenhäuser besser werden.
116 Stimmen
80 %

Nein, eine vollständig erbrachte Leistung muss auch vollständig bezahlt werden.
28 Stimmen
19.31 %

Dazu habe ich keine Meinung.
1 Stimme
0.69 %
Das Ergebnis dieser Umfrage ist nicht repräsentativ.

Hinweis: Die Umfrage wurde vom 28. November bis 6. Dezember 2013 durchgeführt.

Die Abstimmung hat ein eindeutiges Meinungsbild ergeben. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer hält es für fair, wenn Kliniken für schlechte Qualität weniger Geld bekämen. 80 Prozent glauben, dass der ökonomische Anreiz auf Dauer zu mehr Qualität führen würde. Demgegenüber sind lediglich 19,3 Prozent der Abstimmenden der Ansicht, dass eine vollständig erbrachte Leistung auch vollständig bezahlt werden müsste. 0,7 Prozent der Teilnehmer haben zu dem Thema keine Meinung.