Direkt zu:

02.10.2012

Kassen Ablehnungsquote bei Kuren für Mütter gesunken

Berlin - Wieder mehr Mütter können dringend benötigte Mütter- oder Mutter-Kind-Kurmaßnahmen zur Prävention oder Rehabilitation antreten. Die Ablehnungsquote der Anträge bei den Krankenkassen ist im ersten Halbjahr 2012 auf 21 Prozent (Vorjahreszeitraum: 35 Prozent) gesunken.

„Wir haben uns sehr für diese Trendwende eingesetzt“, sagt die Bundestagsabgeordnete Marlene Rupprecht (SPD), Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes. „Dank breiter politischer Unterstützung können Mütter jetzt endlich davon ausgehen, dass ihr Antrag für eine Kurmaßnahme von der Krankenkasse ordnungsgemäß geprüft und entschieden wird. 16 Prozent mehr Mütter im ersten Halbjahr sind ein guter Anfang.“ Von den Müttern, deren Anträge abgelehnt wurden, seien 73 Prozent in den Widerspruch gegangen. Von ihnen hatten 65 Prozent Erfolg. „Dies zeigt, dass die Arbeit an den Verbesserungen für Mütter noch nicht zu Ende ist“, sagt Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes. „Auch die neuen einheitlichen Attestformulare, die der Bundestag gefordert hat, stehen noch aus.“

Bericht: Massive Mängel bei der Bewilligungspraxis

Hintergrund der Veränderungen war der Prüfbericht des Bundesrechnungshofes vom Juni 2011. Der Bericht hat massive Mängel bei der Bewilligungspraxis der Krankenkassen für Mütter- und Mutter-Kind-Kuren aufgedeckt. Der Deutsche Bundestag hat daraufhin einen konkreten Aufgabenkatalog an den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beschlossen, um die Bewilligungspraxis bei Kurmaßnahmen für Mütter zu verbessern. Im Februar 2012 ist eine neue Begutachtungs-Richtlinie des Medizinischen Dienstes der GKV nach intensiven Verhandlungen in Kraft getreten.
Die Kuratoriumsvorsitzende Marlene Rupprecht will Mütter jetzt ausdrücklich ermutigen, eine Mütterkur oder Mutter-Kind-Kur zu beantragen, wenn sie sich erschöpft fühlen. „In den Kliniken des Müttergenesungswerkes sehen wir deutlich, dass Mütter meist erst sehr spät an ihre Gesundheit denken. Deshalb empfehle ich den Frauen ausdrücklich, sich an die Beratungsstellen bei den Wohlfahrtsverbänden zu wenden.“