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03.08.2018

Nutzenbewertung ACHSE hofft auf EU-weites HTA-Verfahren

Berlin (pag) – Ein einheitliches Verfahren in Sachen Health Technology Assessment (HTA) auf europäischer Ebene: Das befürwortet die Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen, kurz ACHSE. „Wir sehen in dem Vorschlag der EU-Kommission vor allem eine Chance, die Lebensqualität der rund 30 Millionen betroffenen Menschen in Europa langfristig zu verbessern und ihre Leben zu verlängern“, sagt Mirjam Mann, Geschäftsführerin der ACHSE.

Mann weiter: „Für tausende Erkrankungen gibt es noch immer keine adäquate medikamentöse Behandlung. Bis heute sind etwa 150 Medikamente als sogenannte Orphan Drugs zugelassen. Viele Betroffene in der EU erhalten noch nicht einmal die wenigen verfügbaren Medikamente! Zurzeit gehen enorme Ressourcen und Chancen dadurch verloren, dass alle Beteiligten nur in ihren Silos denken und arbeiten.“
Der Verein fordert die Bundesregierung dazu auf, den Vorschlag der EU-Kommission nicht als Regelwerk anzusehen, das man verhindern oder stark einschränken will, „sondern als ein positives europäisches Projekt, mit großem Potenzial, das im Interesse der Patienten noch zu verbessern ist.“ So fehle es an klaren Regelungen zur Patientenbeteiligung, als Pate könne das Verfahren im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) stehen. Auch bei der Verwendung von patientenrelevanten Endpunkten, der Erstattung von Off-Label-Use und der Transparenz bestehe noch Verbesserungspotenzial.

Die ACHSE ist der Dachverband von und für Menschen mit chronischen seltenen Erkrankungen und ihren Angehörigen.