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07.05.2020

Forschung gegen Corona EU-Geberkonferenz sammelt 7,5 Milliarden Euro ein

Berlin (pag) – Die Welt sucht einen Impfstoff und Medikamente gegen Covid-19, Europa nach Geldgebern: Zusagen über 7,5 Milliarden Euro hat die EU-Kommission bei ihrer Geberkonferenz von verschiedenen Staaten erhalten.

Ein großer Teil der Milliarden, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versprochen werden, kommt aus Deutschland (525 Millionen Euro) und Frankreich (500 Millionen Euro). Weitere Riesenbeträge fließen aus Großbritannien (440 Millionen Euro) und Kanada (780 Millionen Euro). Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung gibt 100 Millionen Euro dazu, Italien 140 Millionen Euro. Die USA und Russland haben nicht an der Geberkonferenz teilgenommen. Europäisches Ziel ist es, Kräfte für die Forschung an Impfstoffen, Arzneimitteln und Tests zu bündeln.

Vor der Konferenz betont Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass ein Impfstoff gegen Corona allen Menschen auf der Welt zur Verfügung stehen müsse. Für die Entwicklung einer Vakzine fehlten „noch geschätzt acht Milliarden Euro", so Merkel. Mehrere Nicht-Regierungsorganisationen, darunter Ärzte ohne Grenzen, wollen die Regierungschefin in einem offenen Brief beim Wort nehmen: „Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um sicherzustellen, dass dringend erforderliche Medikamente und Impfstoffe weltweit allen Menschen zu einem bezahlbaren Preis zur Verfügung stehen.“ Bislang sei unklar, wie mit den öffentlichen Geldern Medikamente, Impfstoffe und Tests entwickelt, produziert und verteilt werden sollen, sodass sie tatsächlich weltweit verfügbar seien, sagt Ärzte ohne Grenzen.

Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) setzt auf einen Schulterschluss zwischen EU, einzelnen Staaten, Wissenschaft, Stiftungen und Industrie. „Es müssen schon heute sehr große Produktionskapazitäten aufgebaut werden, obwohl noch nicht klar ist, welche der vielen in Entwicklung befindlichen Impfstoffe letztendlich die Zulassung schaffen.“