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16.07.2018

IQWiG-Jahresbericht EU-HTA: Windeler fordert klare methodische Standards

Köln (pag) – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat seinen Jahresbericht 2017 vorgestellt. Darin betont Institutsleiter Prof. Jürgen Windeler die Notwendigkeit, dass die europäische HTA-Arbeit klaren methodischen Standards folge.

Anderenfalls drohten uneinheitliche Bewertungsergebnisse, mögliche Interessenkonflikte durch fehlende Unabhängigkeit der Akteure sowie Intransparenz der Bewertungsprozesse und -ergebnisse, warnt Windeler in seinem Vorwort.
Das Thema internationale Zusammenarbeit greift der Bericht an anderer Stelle wieder auf: Miriam Luhnen erläutert, wie sich das IQWiG bei EUnetHTA engagiert. EUnetHTA ist ein wissenschaftliches Netzwerk bestehend aus
Organisationen, die auf nationaler Ebene für HTA zuständig sind. Luhnen   
koordiniert alle Aktivität des Instituts rund um das Netzwerk. Momentan leitet das IQWiG das Arbeitspaket 6 „Quality Management, Scientific Guidance and Tools“. Dessen Ziel sei es, ein Qualitätsmanagementsystem systematisch einzuführen. Es soll gemeinsame HTA-Berichte erleichtern. Darüber hinaus soll das System gewährleisten, dass Qualitätsstandards eingehalten werden, berichtet Luhnen. Für diesen Zweck werden Prozessübersichten und Arbeitsanleitungen entwickelt, die alle Phasen der Bewertung von Arzneimitteln und anderen Technologien („Other Technologies“) betreffen. Ein weiterer Schwerpunkt von WP6 sei es, sich kritisch mit Methodenleitfäden und weiteren Werkzeugen zur Erstellung von Bewertungsberichten – zum Beispiel Datenbanken – auseinanderzusetzen. „Eine besondere Herausforderung bei der Zusammenarbeit stellt die große Anzahl beteiligter Partnerorganisationen dar“, meint die IQWiG-Mitarbeiterin.
Ferner beschäftigt sich der Jahresbericht mit Lebensqualität in der Bewertung neuer Krebstherapien. Konkret geht es um die Frage, ob Daten zum progressionsfreien Überleben Angaben von Patienten zu ihrer Lebensqualität ersetzen. Das Thema Patientenpräferenzen wird in einem weiteren Kapitel erörtert.
Dem Bericht zufolge lag der Jahresabschluss des Instituts im vergangenen Jahr bei rund 21,5 Millionen Euro. Der Haushaltsplan für 2018 sieht „aufgrund des gestiegenen Aufgabenvolumens eine Summe von 22.472.000,00 Euro vor“, heißt es.