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12.04.2023

Analyse Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnungen vorgestellt
 

Berlin (pag) – Die Gesundheitswirtschaft legt stetig zu: In den letzten zehn Jahren ist sie mit durchschnittlich 4,6 Prozent pro Jahr deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft (3,5 Prozent) gewachsen. 2022 erbrachte sie 439,6 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Gerechnet auf einen Tag seien das mehr als 1,2 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung, heißt es in der neuen Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR).

Die GGR ist bei einem Round Table Gesundheitswirtschaft im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vorgestellt worden. Der Analyse zufolge ist mehr als jeder sechste Erwerbstätige in Deutschland in der Gesundheitswirtschaft tätig, im vergangenen Jahr waren es fast 8,1 Millionen. Im Vergleich zu 2013 konnte 2022 ein Zuwachs in Höhe von fast 1,4 Millionen Menschen verzeichnet werden. Rund zwei Drittel sind in der medizinischen Versorgung tätig. Seit 2013 wurden dort mehr als 1,1 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen (+ 27,3 Prozent).

Die Rechnung gliedert die Gesundheitswirtschaft in drei Bereiche: Die medizinische Versorgung umfasst als größter Bereich stationäre und nicht-stationäre Einrichtungen. Dort werden 52,7 Prozent der Wertschöpfung erbracht. Zur industriellen Gesundheitswirtschaft gehört die Produktion von Arzneimitteln, Medizintechnik und Medizinprodukten sowie der Handel und Vertrieb damit. 2022 hat sie 23,4 Prozent der Wertschöpfung der deutschen Gesundheitswirtschaft erbracht. Als Drittes werden „weitere Teilbereiche“ aufgelistet wie Krankenversicherungen und öffentliche Verwaltung, die eigenständige Gesundheitsversorgung, Sport-, Wellness- und Tourismus-Dienstleistungen sowie Investitionen. Deren Anteil an der Bruttowertschöpfung beträgt 23,9 Prozent.

Für die Bundesländer liegen die GGR-Daten bis einschließlich 2021 vor: Der Anteil der Gesundheitswirtschaft ist am bedeutendsten in Schleswig-Holstein, wo sie 15,7 Prozent der Wertschöpfung erwirtschaftet. Gemessen am Beschäftigungsanteil ist sie jedoch in Mecklenburg-Vorpommern am wichtigsten, wo sie für 21,3 Prozent der Gesamtbeschäftigung verantwortlich ist.