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09.08.2022

Geschlechterverhältnis Krankheitskosten gleichen sich an

Wiesbaden (pag) – Frauen verursachen weiterhin höhere Krankheitskosten als Männer. Das geht aus einer Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für das Jahr 2020 hervor. Allerdings gleichen sich die Ausgaben immer weiter an. Waren die Kosten für Frauen 2002 pro Kopf noch um 38 Prozent höher als bei Männern, sind es 2020 nur noch 21 Prozent.

Pro Kopf lagen die Krankheitskosten bei Frauen im Jahr 2020 bei 5.690 Euro, etwa 1.000 Euro höher als bei Männern. Drei Gründe gibt das Destatis für den Geschlechterunterschied an: Neben der unterschiedlichen Bedeutung typischer geschlechtsspezifischer Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft sowie Geburt ist es die höhere Lebenserwartung von Frauen. „Von den fast 2,5 Millionen hochbetagten Menschen, die 2020 mindestens 85 Jahre alt waren, waren 66 Prozent weiblich“, hält das Bundesamt fest. Die Angleichung der Pro-Kopf-Kosten sei daher auch durch eine Annäherung der Lebenserwartung und somit einen gestiegenen Männeranteil an den 85-Jährigen und Älteren zu erklären. 2002 lag der Anteil noch bei 24 Prozent, 2020 bereits bei 34.

2020 lösten Kreislauferkrankungen mit 56,7 Milliarden Euro die höchsten Krankheitskosten aus. Hier verursachen Männer mit 710 Euro pro Kopf höhere Ausgaben als Frauen (650). Mit 56,4 Milliarden Euro machen psychische- und Verhaltensstörungen die zweithöchsten Kosten aus. Hier liegen Frauen mit durchschnittlich 820 Euro gegenüber 540 Euro bei Männern vorne.

Insgesamt schlugen 2020 Krankheits- und Gesundheitsprobleme in Deutschland mit 431,8 Milliarden Euro zu Buche.