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03.07.2013

AMNOG Pfundner: Sprunginnovationen haben es schwer

Berlin – „Sprunginnovationen tun sich mit Interaktionen bei der Selbstverwaltung sehr schwer“, konstatiert Dr. Hagen Pfundner, Versitzender des Verbandes der forschender Pharma-Unternehmer (vfa), auf einer Pressekonferenz der Verbandes. Umso erfreulicher sei es, dass die Politik noch vor Ablauf der Legislaturperiode klar gestellt habe, dass gerade die Wertschätzung solcher Innovationen gewollt sei.

Pfunder bezieht sich damit auf die mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz eingeführte frühe Nutzenbewertung. Vor einigen Wochen hat der Bundestag Ergänzungen und Klarstellungen zum Verfahren beschlossen (gerechte-gesundheit.de berichtete).
Der vfa-Vorsitzende nutzt die Pressekonferenz außerdem, um auf ein „Dilemma“ der Nutzenbewertung aufmerksam zu machen: So würden neue Krebstherapeutika fast ausschließlich als Kombinations- oder Sequenztherapien entwickelt und in aller Regel zuerst bei den schwersten Verlaufsformen eingesetzt. Diese Medikamente würden ihren (Mehr)Wert meist erst im Laufe der weiteren Produktentwicklung zeigen, wenn sie in früheren Stadien der Erkrankung eingesetzt werden könnten. „Sie können sich vorstellen, dass diese übliche Vorgehensweise es schwierig macht, das wahre Ausmaß des Zusatznutzens von Anfang an zu belegen“, sagt Pfunder. Er appelliert an den Gemeinsamen Bundesausschuss und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit, Innovationen die Chance zu lassen, sich in den frühen Stadien zu behaupten.