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17.03.2020

Corona-Krise Wieler: Intensivkapazitäten müssen verdoppelt werden
 

Berlin (pag) – Krankenhäuser sollen elektive Eingriffe angesichts der Corona-Krise verschieben und mehr Intensivbetten bereitstellen. Das beschließen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder am 12. März.


„Die Bundesregierung stellt durch gesetzliche Maßnahmen zügig sicher, dass die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser seitens der gesetzlichen Krankenkassen ausgeglichen werden und kein Krankenhaus dadurch ins Defizit kommt“, heißt es im Beschluss. „Im Gegenzug gibt es zusätzlich einen Bonus, für jedes Intensivbett, das zusätzlich provisorisch geschaffen und vorgehalten wird.“ Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) signalisiert am 13. März, dass die Kliniken der Bitte der Kanzlerin und der Regierungschefs soweit medizinisch vertretbar „selbstverständlich“ nachkommen würden. Die DKG fordert unbürokratische und schnelle finanzielle Hilfen sowie personelle und materielle Unterstützung. Ein „Klein-Klein zwischen einzelnen Krankenkassen und Krankenhäusern darüber, welche Kosten in welcher Form erstattet werden“, dürfe es nicht geben. AOK-Bundesverbandschef Martin Litsch sichert am gleichen Tag den Kliniken Hilfe zu. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betont am 16. März: „Es werde eine unbürokratische Lösung geben, die in Kürze gesetzlich auf den Weg gebracht wird.“
Auf die wirtschaftliche Sicherung der Kliniken pochen auch die Diakonie Deutschland und der Deutsche Evangelische Krankenhausverband in einer gemeinsamen Mitteilung am 17. März. Sie fordern außerdem, die Zahlungsfrist für Krankenhausrechnungen auf drei Tage zu verkürzen, die Erhöhung des übergangsweisen Pflegeentgeltwertes in 2020 und das Aussetzen von MDK-Prüfungen.
Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, weist am 17. März daraufhin, dass sich die Kliniken auf viele schwererkrankte Menschen einstellen sollen. Die Intensivkapazitäten müssten mindestens verdoppelt werden. „Und das ist auch machbar.“ Er verweist auf China. Dort würden Räume eingerichtet, die zwar nicht den Intensivzimmern in einer Klinik entsprechen, aber in denen zum Beispiel beatmet werden könnte.