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Literatur
16.04.2012

Huster, S. 2012 Soziale Gesundheitsgerechtigkeit. Sparen, umverteilen, versorgen?

Verlag Klaus Wagenbach Berlin

Wie können die Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung aufrechterhalten werden, wenn die Gesellschaft immer älter wird und die Medizin durch den technologischen Fortschritt immer mehr möglich macht? Und was bedeutet es für den Sozialstaat, dass in Deutschland arme Menschen zehn Jahre früher sterben?
Prof. Dr. Stefan Huster von der Ruhr-Universität Bochum betrachtet diese Fragen aus juristischer und sozialphilosophischer Perspektive und entwickelt Grundsätze einer sozialen Gesundheitsgerechtigkeit. Er fordert, dass Leistungsbeschränkungen nicht im Gutdünken des Arztes liegen dürfen, sondern dass ein transparenter und verbindlicher Katalog entwickelt wird, der Leistungen priorisiert. Außerdem weist er darauf hin, dass die Gesellschaft einen medizinischen Fortschritt um jeden Preis nicht finanzieren können wird. Möglicherweise werden sogar sinnvolle Leistungen eingeschränkt werden müssen, Stichwort Rationierung. In dem kleinen Buchformat – rund 80 Seiten – gibt Huster dem Leser eine sachliche ehrliche Sichtweise auf das Thema und vermittelt einen Eindruck davon, was es in der gesundheitlichen Versorgung nach seiner Ansicht zu bewahren gilt.