Prävention Nießen: Das sind die Quick Wins für das BIPAM
Berlin (pag) – Bei der Prävention bleibt in Deutschland noch viel Luft nach oben, konstatiert Dr. Johannes Nießen. Welche Quick Wins das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) angehen wird, verrät dessen Errichtungsbeauftragter und kommissarischer BZgA-Leiter auf dem BMC-Kongress.
Derzeit befinde man sich im „Jahr der Transformation“, so Nießen. Ausgangspunkt der Arbeit des neuen Instituts sei die Datenanalyse, um evidenzbasierte Maßnahmen empfehlen zu können. Das Ziel: eine Steigerung der Lebenserwartung und die Verbesserung von Gesundheitskompetenz. Dafür setzt Nießen unter anderem auf eine Zusammenführung von Verhältnis- und Verhaltensprävention.
Folgende Quick Wins will der BIPAM-Chef angehen: Als erstes nennt er Hitzepläne. Zum Klimaaktionstag am 5. Juni soll jede Kommune mit einer Toolbox dafür ausgestattet sein.
Ebenfalls auf seiner Liste steht das Thema rauchfrei. Nießen verweist auf den Nikotinkonsum, der hierzulande nach Corona deutlich angestiegen sei, und kündigt zusätzliche Strategien sowie eine breitere Aufstellung an, um mehr Menschen von der Zigarette abzubringen. „Wir brauchen ein Bündnis mit der Ärzteschaft“.
Anlass zum Handeln gibt auch die Kinder- und Jugendgesundheit, denn die Pandemie habe deutliche Spuren hinterlassen: Übergewicht, psychomotorische und psychische Probleme haben zugenommen. Deshalb soll dieses Feld als dritter Quick Win im zweiten Halbjahr 2024 aufgegriffen werden.
Der Errichtungsbeauftragte geht in seinem Impuls auch auf die zum Teil sehr deutliche Kritik am geplanten Institut ein. Diese reduziert er jedoch auf den zu langen Titel des Instituts. Man werde sehen, ob dieser Name aufrechterhalten wird.