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06.11.2023

BundesgesundheitsministeriumKonzertierte Aktion Herz

Berlin (pag) – Mit einer konzertierten Aktion will Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) Früherkennung, Vorbeugung und Arzneimitteltherapien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) verbessern. Mit an Bord: Hausärzte, Kardiologen, Krankenkassen, Apotheker und die Deutsche Herzstiftung. Ein Gesetzentwurf folgt in den nächsten Wochen. Vor der Presse skizziert der Minister nach einem Auftaktgespräch mit den Partnern die ersten Ideen.

Zu viele Todesfälle und zu viele Operationen auf der einen Seite, zu wenig Vorbeugung, Früherkennung und medikamentöse Behandlung auf der andern Seite: Diese Problemlage macht Lauterbach aus. „Dem wollen wir mit dieser konzertierten Aktion begegnen. Hier könnten wir Ressourcen schonen und gleichzeitig eine bessere Lebensqualität erreichen“, sagt der Minister. Per Bluttest soll bereits in den U9-Untersuchungen herausgefunden werden, ob bei Kindern familiär bedingte Fettstoffwechselstörungen vorliegen. Die Altersgruppen der 25-, 35- und 50-Jährigen sollen regelmäßig auf Bluthochdruck, bedenkliche Cholesterinwerte und Diabetes untersucht werden – und zwar nicht nur von Ärzten, sondern auch von Apothekern. Die Behandlungen oblägen weiter den Medizinern, macht Lauterbach deutlich. Es gehe lediglich darum, dass auch die Menschen erreicht würden, die gar nicht in eine Praxis gingen. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband solle ein Konzept zur Zusammenarbeit der beiden Berufsgruppen entwickeln. Prof. Martin Schulz, Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) betont, dass sich die Menschen wohler fühlen, wenn Apotheker und Ärzte zusammenarbeiten.

Die Krankenkassen sind angehalten, ihre Versicherten anzuschreiben und für das Thema zu sensibilisieren. „Wir möchten eine aktive Rolle in dieser Initiative übernehmen“, kündigt Barmer-Chef Prof. Christoph Straub an. Er setzt auf die elektronische Patientenakte und App-Lösungen. Flankiert werden soll die Aktion durch eine Öffentlichkeitskampagne. Das wäre dann die erste große Aufgabe für das noch zu gründende Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin.