BPI Unternehmertag Diskussion über neuen Gesundheitsminister
Berlin (pag) – Just an dem Tag, an dem die neue Bundesregierung vereidigt wird, am 14. März, findet der Unternehmertag des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zum Thema „Macht politischer Stillstand krank?“ statt. Was vom neuen Gesundheitsminister zu erwarten ist, wird bei der Podiumsdiskussion erörtert.
Von Jens Spahn erwartet der BPI-Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Zentgraf einen konfrontativeren Stil und „mehr Überraschungen“. Er sieht Chancen, Spahn wichtige Themengebiete, wie beispielsweise den Erhalt der Therapiefreiheit, adäquat vermitteln zu können. Zentgraf glaubt nicht, dass die neue Regierung vier Jahre lang halten wird, während Martin Litsch dem gute Chancen einräumt. Mit Blick auf Pflege, Digitalisierung und sektorenübergreifende Versorgung zählt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes die dicken Bretter auf, die in dieser Legislatur gebohrt werden müssen.
Dem Koalitionsvertrag hat Zentgraf schon vor einiger Zeit eine „klaffende Lücke“ hinsichtlich Arzneimittel attestiert. Beim BPI-Unternehmertag nennt er allerdings auch einen positiven Aspekt: Der Pharmadialog sehe jetzt eine Beteiligung von Parlament und Regierung vor, den vorherigen Webfehler, die Parlamentarier auszuschließen, habe man beseitigt.
Ein weiteres Thema ist das Arztinformationssystem (AIS). Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender BDP-Hauptgeschäftsführer, spricht von einer grundlegenden Weichenstellung für die Zukunft – entscheidende Fragen seien: Geht es um Information oder um Versorgungssteuerung? Werden die gesamten Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses eingestellt oder werden sie redaktionell bearbeitet? Aus Sicht von Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, ist es insbesondere wichtig, dass die Informationen in den Workflow der Arztpraxis eingebettet werden. „Information ja – aber so, dass sie vernünftig bearbeitet werden kann“, sagt er.