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14.02.2024

Mini-Reform Lauterbach tauscht fast komplette STIKO aus

Berlin (pag) – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vollzieht eine Mini-Reform der Ständigen Impfkommission (STIKO). Künftig wird die Berufungszeit der Mitglieder auf maximal drei Perioden (à drei Jahre) begrenzt. Außerdem stellt das BMG den Expertenstab fachlich breiter auf.

Neben Expertinnen und Experten unter anderem aus Immunologie, Virologie, Mikrobiologie, Pädiatrie, Gynäkologie, Allgemein- und Arbeitsmedizin wird die STIKO laut BMG künftig um Expertise aus Modellierung und Kommunikation ergänzt. Für ersteres gilt zum Beispiel das neue Mitglied Prof. Stefan Flasche (London School of Hygiene & Tropical Medicine) als Fachmann. Prof. Constanze Rossmann (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, Ludwig-Maximilians-Universität, München) kümmert sich voraussichtlich um Kommunikation.

Von den 17 bisherigen Mitgliedern sind künftig nur noch fünf dabei. Der langjährige Vorsitzende Prof. Thomas Mertens gehört der Kommission nicht mehr an. Die neuen Mitglieder hat das BMG im Benehmen mit den obersten Gesundheitsbehörden der Länder berufen, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Die zeitliche Begrenzung sei an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sowie an den Berufungsdauern von Impfkommissionen anderer Länder angelehnt. „Dies trägt zur Sicherung der Unabhängigkeit bei.“ Diese habe sich bewährt und bleibe weiter bestehen, betont Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD). Und weiter: „Die STIKO hat in der Pandemie große Leistungen erbracht. Jetzt wird sie mit vielen neuen Mitgliedern aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen jünger und noch interdisziplinärer besetzt. Auch wissenschaftliche und praktische Spitzenkräfte bauen das neue Team auf.“ Wie gehabt würden die Impfkampagnen der Bundesregierung weiterhin auf Grundlage der STIKO-Empfehlungen beruhen. Die neue Kommission umfasst 19 Mitglieder. Bisher sind nur 17 bekannt, zwei Berufungen erfolgen noch, so das BMG auf Nachfrage.

Das Gremium tritt am 12. und 13. März zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Dann wird sich voraussichtlich auch klären, wer in Mertens‘ Fußstapfen tritt.

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