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15.11.2021

Corona-Impfungen Mehr Honorar für Ärzte

Berlin (pag) – Durch Honorarzuschläge für Ärzte soll die Impf- und Boosterkampagne mehr Fahrt aufnehmen. Belohnt wird jetzt auch das Impfen am Wochenende.

Ärzte erhalten ab 16. November für eine Impfung nicht mehr 20, sondern 28 Euro. Wird die Spritze am Wochenende gesetzt, kommen noch einmal 8 Euro obendrauf. Insgesamt können Ärzte also am Samstag und Sonntag 36 Euro abrechnen. Die entsprechende Verordnung wurde vom geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unterschrieben. Die finanziellen Anreize sollen das Tempo beim Impfen beschleunigen, wie Spahn auf einer Pressekonferenz sagt. Auf die Frage, ob auch die Apotheken in die Kampagne mit eingebunden werden sollten, reagiert Spahn zurückhaltend. Impfungen in Apotheken seien mit so vielen heilkundlichen und haftungsrechtlichen Fragen verbunden, dass diese nicht innerhalb von wenigen Tagen oder zwei Wochen zu beantworten seien.

Deutlich zu erkennen gibt Spahn, dass er kein Anhänger einer allgemeinen Corona-Impflicht ist. Sein Hauptargument: Wer soll das kontrollieren? „Was machen sie mit dem, der sich weigert? Zerren wir dann Sarah Wagenknecht zur Impfstelle“, spielt Spahn auf die Linke-Politikerin an, die zuletzt mitgeteilt hat, nicht geimpft zu sein. Eine allgemeine und nicht nur berufsbezogene Impflicht sei nichts, was in spannungsreicher Zeit „unserer Gesellschaft den notwendigen Zusammenhalt“ bringe, so Spahn. Auf der Pressekonferenz teilt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, mit, dass 90 Prozent der Gesamtbevölkerung gegen Covid-19 geimpft sein müsste, damit das Virus „vernünftig kontrolliert“ werden kann. Das Bundesgesundheitsministerium erwartet, dass ab dem Jahreswechsel auch 5- bis 11-Jährige mit einem für sie zugelassenen Impfstoff immunisiert werden können.

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