Innovationsfonds AWMF bringt digitales Leitlinienwissen an den Start
Berlin (pag) – Leitlinienwissen soll nachhaltig verfügbar und in verschiedenen Behandlungskontexten leichter nutzbar gemacht werden. Das ist das Ziel des Digitalisierungsprojekts Dissolve-E des Instituts für Medizinisches Wissensmanagement der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF-IMWi), das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesauschusses gefördert wird.
„Digital auslesbare Leitlinien bergen ein großes Potenzial, die medizinische Versorgung effektiv und nachhaltig zu verbessern“, ist der AWMF-Präsident Prof. Rolf-Detlef Treede überzeugt. Offiziell beginnt das Projekt im April, am 2. Mai veranstaltet die AWMF dazu ein virtuelles Symposium. Der Termin soll eine Plattform bieten, um die Ziele, den Umfang und die erwarteten Fortschritte des Projekts aufzuzeigen und interessierte Kreise in die Entwicklung einzubinden.
„Voraussetzung für die Nachhaltigkeit des Projekts ist die Schaffung eines tragfähigen Datenmodells und offener Schnittstellen“, betont Prof. Ina Klopp. Daher sei von Beginn an eine enge Zusammenarbeit mit national und international wegweisenden Partnern essenziell. Zusätzlich unterstützten Fachgesellschaften in der AWMF die Projektentwicklung mit ihrem fachlichen und technischen Wissen.
Mit dem Projekt Dissolve-E nimmt die AWMF nach eigener Aussage eine „Vorreiterrolle bei der Digitalisierung vertrauenswürdigen medizinischen Wissens“ ein. Eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen werde die Wissensvermittlung in die medizinische Praxis verbessern und zu einer höheren Qualität der Gesundheitsversorgung beitragen, sind die Verantwortlichen überzeugt.
Zur Erinnerung: Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie hat die AWMF im November 2021 gefordert, dass das Leitlinienwissen in der Breite des Gesundheitswesens über Systemgrenzen hinweg nutzbar gemacht werden sollte. Ein nationaler Aktionsplan müsse die Digitalisierung von Leitlinien flankieren, verlangte die Arbeitsgemeinschaft seinerzeit.