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24.10.2019

Neurourbanistik Lösungen für eine bessere seelische Gesundheit in der Stadt
 

Berlin (pag) – Großstädte bieten vielfältige Möglichkeiten zum Leben und Arbeiten. Das bedeutet aber auch Stress, der krank machen kann. Wie sich die psychische Gesundheit in der Stadt verbessern lässt, erforschen derzeit Berliner Wissenschaftler verschiedener Disziplinen. Zur Woche der Seelischen Gesundheit veröffentlichen sie die „Charta der Neurourbanistik“. 

„Wer in der Stadt lebt oder aufgewachsen ist, hat ein höheres Risiko, psychisch zu erkranken“, erklärt Projektleiter Dr. Mazda Adli von der Berliner Charité. Die Gleichzeitigkeit von sozialer Dichte und Isolation belaste die psychische Gesundheit. „Das Antidot ist sozialer Zusammenhalt, Zugehörigkeit und Teilhabe in der Stadtbevölkerung", betont der Stressforscher.
In neun Handlungsfeldern wie etwa Beziehungen, Öffentlichkeit, Vielfalt, Mobilität oder Teilhabe haben die Wissenschaftler stadtplanerische Lösungen entwickelt. Im Feld Beziehungen stellen sie fest, dass die Balance zwischen Nähe und Distanz entscheidend sei. Soziale Isolation wirke negativ auf die Gesundheit etwa mit Bluthochdruck, Immunschwäche, Schlafstörungen oder Rauchen. Die Forscher wollen der Isolation öffentlichen Raum wie Parks, Spielplätze, Sport- und Kultureinrichtungen entgegensetzen. Dieser sei wichtig für die psychische Gesundheit. Dabei müssten die Bedürfnisse bestimmter Gruppen berücksichtigt werden wie auch gestalterische Aspekte.  
Bei dem vom Berliner Senat geförderten Vorhaben arbeiten die Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit zivilgesellschaftlichen und kommunalen Akteuren zusammen.

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