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26.09.2023

BundestagNeue Herausforderungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst

Berlin (pag) – Fachleute setzen sich für eine langfristige Stärkung und Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) ein. Die Experten äußern sich in einem Fachgespräch des Gesundheitsausschusses des Bundestags über Anforderungen an den ÖGD und neue Herausforderungen nach der Pandemie. Der ÖGD-Pakt, heißt es, dürfe kein Strohfeuer sein.

Gottfried Roller vom Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg nennt neue Herausforderungen des ÖGD nach Corona: Klimawandel, demografische Entwicklung, Migration und Digitalisierung. Der ÖGD werde künftig stärker koordinieren und steuern müssen und sollte dazu multiprofessionell und personell gut aufgestellt sein. Nötig sei eine regionalisierte und vernetzte Gesundheitsversorgung. Roller fordert eine Anschlussfinanzierung für den ÖGD-Pakt ab 2027 mit einer inhaltlichen Weiterentwicklung.

Auch Johannes Nießen vom Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes hält fest, dass der ÖGD eine nachhaltige Digitalisierung und Modernisierung sowie attraktive Stellen für Ärzte brauche. Der ÖGD-Pakt dürfe kein Strohfeuer sein.

Thomas Altgeld von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen weist auf die unterschiedlich organisierten ÖGD hin. Es gebe nicht den einen, sondern 16 landesgesetzliche Regelungen und eine unterschiedliche kommunale Ausstattung. Zu klären sei, welche Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge von Kommunen der ÖGD künftig haben solle und wie er sich gerade für vulnerable Gruppen besser einsetzen könne. Altgeld beklagt zudem einen Mangel an verfügbaren Daten. Nötig seien aktuelle Daten, die in die Gesundheitsplanung mit einfließen sollten.

Stefanie Joos vom Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung Tübingen spricht sich für eine evidenzbasierte Arbeit im ÖGD aus. Sie fordert eine Stärkung der wissenschaftlichen Seite, eine systematische Vernetzung von Wissenschaft und ÖGD sowie eine verbesserte Prävention.

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