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03.10.2019

IQTIG-Qualitätsreport Bei sieben Indikatoren Handlungsbedarf

Berlin (pag) – Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) stellt im Qualitätsreport 2019 bei sieben Indikatoren besonderen Handlungsbedarf fest. Für Institutsleiter Dr. Christof Veit dokumentiert der Bericht den Erfolg von Qualitätssicherung.

Besonderen Handlungsbedarf stellt das IQTIG fest, wenn zehn oder mehr Prozent der untersuchten Häuser die Anforderungen nicht erfüllen. In der Mammachirurgie betrifft das die prätherapeutische histologische Diagnosesicherung. In der Unfallchirurgie warten Patienten mit einem hüftgelenknahen Knochenbruch mehr als 24 Stunden auf ihre Operation. In der Geburtshilfe fehlt häufig der Kinderarzt bei Frühgeburten. Stichwort ambulant erworbene Lungenentzündungen: Mängel bestehen hinsichtlich der Bestimmung der Atemfrequenz.

Wie erfolgreich ist die Qualitätssicherung?

IQTIG-Leiter Dr. Christoph Veit betont im Vorwort des Reports am Beispiel hüftgelenknaher Knochenbrüche: „Qualitätssicherung ist erfolgreich!“ Der Report zeige die Verbesserung der Versorgung „sehr eindrucksvoll“. Zwar erreichten nicht alle Kliniken die Vorgabe, das geforderte Zeitintervall bis zur OP bei nicht mehr als 15 Prozent der Patienten zu überschreiten. Doch die Entwicklung sei positiv: 2015 warten 22,6 Prozent der Patienten länger als 24 Stunden, 2018 sind es 14,1 Prozent bei einer Osteopathie und 13,8 Prozent bei einem Hüftimplantat. Auch Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, spricht von erfolgreicher Qualitätssicherung, während Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) kritischer ist. Er fordert mehr Krankenhausplanung über die Qualitätsindikatoren und mehr Qualitätsverträge zwischen Krankenkassen und einzelnen Krankenhäusern „Wir als Gesetzgeber haben diese Möglichkeit geschaffen, da müssen wir jetzt auch mehr Dynamik sehen.“ Beim G-BA mahnte er schnellere Entscheidungen im Bereich Krankenhausqualität an. Spahn spricht sich auch für Mindestmengen bei Operationen aus. Man könne Patienten nicht zumuten, in einem Krankenhaus behandelt zu werden, in dem erklärt wird: „So einen Fall wie sie hatten wir lange nicht.“

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