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21.09.2023

VerteilungsfragenLauterbachs Prioritäten

Berlin (pag) – Die Agenda des aktuellen Gesundheitsministers umreißt auf einer Tagung des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller und des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie BMG-Abteilungsleiter Thomas Müller. Seine Botschaft an die ebenfalls auf dem Podium sitzende ABDA-Präsidenten Gabriele Oberwiening lautet, dass beim „Kampf um Prioritäten“ die Apotheker nicht an oberster Stelle stehen.

Was ist das Argument der Apotheken, dass wir sie im Kampf um Ressourcen nach vorne priorisieren und fördern? Da müssen Sie jetzt tatsächlich die Abgeordneten überzeugen.“ Müller verlangt von der ABDA gute Konzepte, anstatt nur vollere Honorartöpfe zu fordern. Das reiche den Angeordneten nicht, zumal es um GKV-Mittel gehe.

Der Arzneimittelexperte räumt ein, dass es im Gesundheitswesen „an ganz vielen Stellen“ knirsche. Eine Top-Priorität des Ministers seien die Krankenhäuser. Es folge die Generika-Industrie, bei der es ebenfalls knirsche. „Wir müssen den Generika-Markt attraktiver machen“, sagt Müller mit Blick auf Medikamentenengpässe sowie das kürzlich im Ministerium stattgefundene Spitzengespräch zu Kinderarzneimitteln. Das sei allerdings ein Balanceakt, da Deutschland von Innovationen lebe – „wir brauchen auch attraktive Rahmenbedingungen für Innovationen.“ In diesem Zusammenhang nennt Müller das Medizinforschungsgesetz, das unter anderem für mehr Tempo bei klinischen Studien sorgen soll. Laut BMG-Arbeitsplanung sind dessen Eckpunkte für den Herbst geplant, der Referentenentwurf soll im Winter 2023 vorliegen. Außerdem lässt Müller durchblicken, dass bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung innovativer Arzneimittel auch das Bundeskanzleramt mit im Boot sei.

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