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19.01.2024

Organspenden Trotz Anstieg Lage weiterhin kritisch

Frankfurt am Main (pag) – Grund zum Aufatmen geben die Organspendezahlen von 2023 zwar nicht, dennoch ist ein Aufwärtstrend von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erkennbar, hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ermittelt. 965 Menschen haben im Vorjahr post mortem Organe gespendet.

Im Jahr 2022 waren es nur 869 Personen und somit 96 weniger, informiert die DSO in einer Pressemitteilung. Auch die Anzahl der in Deutschland postmortal entnommenen Organe, die über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant verteilt und schließlich im In- und Ausland transplantiert werden konnten, stieg: Sie erhöhte sich von 2.662 im Jahr zuvor um 8,1 Prozent auf 2.877 Organe für 2023. Zudem wurden im vergangenen Jahr in den Transplantationszentren 2.985 Organe aus Deutschland und dem Eurotransplant-Verbund übertragen, 2022 waren es noch 2.795. Bundesweit konnte damit 2.866 Patienten ein Weiterleben oder eine bessere Lebensqualität ermöglicht werden. 2022 waren es 2.695, vergleicht die DSO.

Summa summarum dennoch kein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. Immerhin stehen auf den Wartelisten in Deutschland nach DSO-Statistik aktuell knapp 8.400 Menschen und zählen die Tage bis zu einer Transplantation. Der Medizinische Vorstand der Stiftung, Dr. Axel Rahmel, vergegenwärtigt die dramatische Situation: „Durch den enormen Einbruch der Spenderzahlen im Jahr 2022 bringt uns das Plus von elf Prozent zumindest wieder zurück auf das Niveau, das wir in den Jahren zuvor halten konnten – und das ist angesichts der rund 8.400 schwer kranken Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten deutlich zu niedrig.“

Auch der Blick ins Ausland belegt die verbesserungswürdige Lage in Sachen Organspenden: Im internationalen Vergleich bildet Deutschland, so die DSO, ein Schlusslicht und profitiert im Eurotransplant-Verbund von anderen Mitgliedsländern, indem es mehr Organe erhalte, als es abgebe.

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