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23.10.2023

Inklusion Aktionsplan soll Zugang zu Versorgung verbessern

Berlin (pag) – Startschuss für den „Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen“: Dieser soll Hindernisse beim Zugang zur Versorgung für Menschen in all ihrer Verschiedenheit und Vielfalt abbauen.

Bei der Auftaktveranstaltung weist Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) darauf hin, dass es unterschiedliche Hindernisse geben könne, die den Zugang zur Versorgung erschweren: Zugangsbarrieren zu Gesundheitseinrichtungen, Sprachbarrieren oder Diskriminierung. „Das wollen wir ändern.“ Zusammen mit Experten und Betroffenen werde deshalb ein Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen erarbeitet. „Die beste Gesundheitsversorgung hilft nicht, wenn nicht alle Zugang dazu haben“, sagt Lauterbach.
Sein Ministerium leitet unmittelbar nach der Auftaktveranstaltung ein schriftliches Beteiligungsverfahren ein. Akteure der Bereiche Diversität, Inklusion und Barrierefreiheit werden eingeladen, sich an der Erstellung des Plans zu beteiligen. Nach der Auswertung sollen im Frühjahr 2024 Fachgespräche mit Vertretern der Organisationen durchgeführt werden, um realistische und umsetzbare Ziele und Maßnahmen zu identifizieren. Der Aktionsplan soll bis Sommer kommenden Jahres fertig sein.

Auch der Sozialverband VdK beteiligt sich. Barrierefreiheit in Arztpraxen und Krankenhäusern sei ein „riesengroßes Thema“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. In manchen Bundesländern seien nur knapp ein Drittel aller Praxen ebenerdig zugänglich. Außerdem hätten nur die wenigsten Praxen flexible Behandlungsstühle, die für Menschen im Rollstuhl oder kleinwüchsige Menschen geeignet sind. Im Krankenhaus könnten schwerhörige oder gehörlose Menschen beispielsweise den akustischen Anweisungen im MRT nicht folgen.
Bentele erwartet, dass messbare Ziele und ein verbindlicher Zeitplan entwickelt werden. Die Beteiligungsprozesse dürften nicht zu kurz kommen. Der VdK fordert außerdem verpflichtende Fortbildungen für medizinisches Personal, denn Mitglieder berichteten immer wieder von Diskriminierung und erniedrigendem Umgang – insbesondere von Niedergelassenen.

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