Darmkrebs-FrüherkennungWelche Entscheidungshilfen sich Versicherte wünschen
Berlin (pag) – Die Informationsmaterialien für Versicherte zur Darmkrebs-Früherkennung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) evaluieren lassen. Das Ergebnis: Die Versicherten bewerten diese zwar überwiegend als gut bis sehr gut. Verbesserungspotenzial gibt es dennoch.
Für die Evaluation der Informationsmaterialien haben externe Sachverständigemehr als 1.000 Versicherte sowie etwa 150 Vertragsärztinnen und -ärzte befragt oder ausführlich interviewt. Insgesamt bewerten die Befragten die Materialien positiv. Die meisten haben eine positive Einstellung zur Darmkrebs-Früherkennung. Diese Einstellung bleibt nach Lesen der Materialien stabil oder wird verstärkt. Nur etwa ein Prozent sind nach dem Lesen skeptischer eingestellt als zuvor. 41 Prozent der Befragten gaben an, nach Erhalt des Briefes mindestens eine Leistung der Darmkrebs-Früherkennung – Beratungsgespräch, Stuhltest oder Darmspiegelung – in Anspruch genommen zu haben. 36 Prozent wollen zukünftig daran teilnehmen. Etwa ein Viertel der Befragten findet die Materialien zu lang. Drei Viertel bevorzugen den Postversand, ein Viertel würde ein digitales Format begrüßen.
Verbesserungspotenzial zeigt sich insbesondere für Personen mit geringer Bildung. Die Sachverständigen empfehlen, den Umfang der Broschüre zu kürzen und zusammenfassende Informationen an den Anfang zu stellen. Ergänzend sollte ein Online-Angebot aufgebaut werden, das für sich allein stehen kann und umfassender über das Darmkrebs-Früherkennungsprogramm und die Untersuchungsmaßnahmen informiert als die Broschüre. Dabei sollten die Online-Informationen für unterschiedliche Personengruppen aufbereitet sein und verschiedene Informationstiefen und Formate wie Videos, Animationen oder interaktive Elemente enthalten. Für die Erstzustellung der Materialien empfehlen die Sachverständigen allerdings weiterhin die Zustellung per Post. Wer sich ohnehin bereits per E-Mail oder App Informationen von seiner Krankenkasse zusenden lässt, sollte auch digitale Kanäle wählen können.
Auf Grundlage der Ergebnisse sollen die Materialien vom IQWiG überarbeitet werden.